Fussball
Pucher: Schwarzgeld-Zahlungen an fünf Ex-Mattersburger
In einer Vernehmung hat der ehemalige Mattersburg-Präsident und Boss der insolventen Commerzialbank Martin Pucher von Schwarzgeld-Zahlungen berichtet.
Demnach hätten vier ehemalige Spieler der Burgenländer sowie ein Trainer, die allesamt zwischen 2004 und 2013 für den ehemaligen Bundesliga-Klub engagiert waren, Schwarzgeld-Zahlungen erhalten, zitiert der "Kurier" aus Vernehmungsprotokollen. Pucher habe demnach auch die Namen genannt.
Vier Spieler bezahlt
Zwei Spieler hätten demnach zwischen 50.000 und 100.000 Euro am Staat vorbei erhalten, zwei weitere Fußballer seien mit "vereinzelten Zuschüssen, wenn sie gut gespielt haben" unterstützt worden, heißt es weiter. Die beiden seien zehn bis 15 Mal auf Pucher zugekommen, hätten so 30.000 bis 40.000 Euro unversteuert erhalten. Pucher sei davon ausgegangen, dass die Fußballer das Geld "fürs Fortgehen am Wochenende" brauchen würden.
Die Mittel für die finanziellen Zuwendungen an die vier Spieler habe Pucher "wahrscheinlich aus der Commerzialbank" entnommen. Die Zahlungen erfolgten jeweils in bar.
Auch Trainer erhielt Schwarzgeld
Pucher gab auch an, einen ehemaligen Trainer mit Schwarzgeld bezahlt zu haben. Der einstige Klub-Boss habe den Coach entlassen, ihn trotz eines laufenden Vertrags nicht beim Klub behalten wollen. "Ich habe ihm die Hälfte seines ausstehenden Gehalts aus Schwarzgeldzahlungen der Commerzialbank beglichen", zitierte der "Kurier" weiter. Diese Summe soll 120.000 bis 130.000 Euro ausgemacht haben - ebenso am Staat vorbei.
Die Pleite der Commerzialbank, die auch den ehemaligen Fußballklub SV Mattersburg in den Konkurs und damit aus der Bundesliga riss, wird im Burgenland in einem Untersuchungsausschuss aufgearbeitet. Pucher, selbst einst Präsident der Fußball-Bundesliga, habe 40 Millionen Euro aus der Bank abgezweigt.