Szene
Publikum brachte der Ukraine den erhofften ESC-Sieg
Obwohl sie in der Jury-Wertung nur Platz 4 erreichte, gewann die Ukraine den Song Contest. Das Publikum wählte das Land mit 439 von 468 Punkten.
Favoritensieg beim 66. Song Contest in Turin: Die Ukraine entschied das Wettsingen klar für sich. Dabei war zwischendurch sogar etwas wie Spannung aufgekommen, immerhin lag das Kalush Orchestra aus dem kriegsgebeutelten Land in der Jury-Wertung nur auf Platz 4. Doch das Publikum brachte wie erwartet die Wende: Die Ukraine erhielt 439 von 468 Publikumspunkten, hängte mit 631 Punkten den Briten Sam Ryder (466) und die Spanierin Chanel (459) deutlich ab. Und Österreich? Blieb in der Endabrechnung der mickrige 41. Platz …
ESC im Zeichen der Solidarität
Das Finale vor 200 Millionen Zusehern stand ganz im Zeichen der Solidarität für die Ukraine. Politische Äußerungen beim Song Contest sind zwar verboten, aber in diesem Jahr wurden beide Augen zugedrückt. In seiner Siegesrede richtete Oleh Psyuk, Sänger des Kalush Orchestra, eine Botschaft an die Zuseher: "Bitte helft der Ukraine und Mariupol. Helft Asowstal jetzt!", und schlug sich dabei mit der Faust auf die Brust. Auch sein Song "Stefania" wird politisch verstanden, als Hommage an die Ukraine: "Ich werde immer zu dir zurückkehren, auch wenn die Straßen zerstört sein werden", heißt es da.
Spannend wird die Frage, wo der ESC 2023 stattfindet.
Die Überraschungen? Großbritannien und Spanien landeten nach langer Durststrecke wieder in den Top 5, Deutschland im Nirgendwo. Null Jurypunkte, 6 Publikumspunkte – letzter Platz. Der angekündigte russische Hackerangriff auf das Voting blieb zwar aus – dennoch gab es im zweiten Halbfinale (noch ungeklärte) Ungereimtheiten beim Voting.