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"Pubertier" mit plattem Plot und wenig Witz

Deutsche Waschbären, wenig Witz und ein nerviger Papa - selbst Jan Josef Liefers kann "das Pubertier" nicht retten.

Heute Redaktion
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Jan Weiler gelang 2014 mit "Das Pubertier" ein Hit. 22 Episoden um stinkende, trotzige, dauergenervte Teenager und ihre peinlichen Eltern stürmten die "Spiegel"-Bestsellerliste. Kein Wunder, dass der Film sehnlichst erwartet wird. Jan Josef Liefers als Papa, Leander Haußmann als Regisseur und Weilers Hilfe beim Drehbuch - Was kann da schon schief gehen? Leider eine ganze Menge!

"In der Erziehung gibt es kein richtig oder falsch. Es gibt nur falsch." - bei diesem Film auch

Während Mama Sara Wenger (Heike Makatsch) arbeiten geht, bleibt Möchtegern-Autor und Papa Hannes (Jan Josef Liefers) zuhause und freut sich darauf, seine Kinder aufwachsen zu sehen. Alles läuft gut, bis Töchterchen Carla (Harriet Herbig-Matten) von einem Tag auf den anderen in die Pubertät kommt.

Lahme Junge vs. nervende Alte

Händereibend wartet man darauf, dass eine Zeit des Grauens für den gequälten Erziehungsberechtigten anbricht. Man freut sich umsonst. Denn hysterisch und nervig wird bloß der Vater. Weder Drogen, ein erster Kuss, noch - Gott behüte - Sex schaffen es in den Film. Es kommt zu keinem jugendlichen Alkoholmissbrauch, ja, das pubertierende Töchterchen spielt noch nicht einmal laute Musik. Über die Stränge schlagen höchstens Freunde der Eltern (Detlev Buck, Monika Gruber) - und die tun einem fast Leid wegen ihrer Eheprobleme.

Wollen uns die Filmemacher für blöd verkaufen?

Dafür wohnen Waschbären am Dach der Familie, die den Papa in die Nase beißen, damit er hinunterfallen kann. Dass diese Tiere in Nordamerika heimisch sind, hat sich noch nicht bis zu den Filmemachern herumgesprochen. Und wenn Liefers sich vorstellt, wie er in den Taschen der Jugendlichen Drogen mit einem Metalldetekor aufspürt, fragt man sich, ob hier die Drehbuchautoren nicht ganz rein auf der Platte sind oder der Vater geistig zurückgeblieben sein soll.

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Nach einiger Zeit, wenn Papa Hannes den Zuschauer wieder einmal persönlich anspricht und meint "Ich weiß jetzt, was Sie denken", möchte man im Kasperl-Style zurückbrüllen: "Sicher nicht, sonst wär der Film jetzt aus."

Showdown mit Polizei und ein rettender Cameo

Kleine Details (Cameo von Elias M'Barek) und einige tolle Sager lassen darauf hoffen, dass der Film doch noch gut wird. Doch spätestens als zwei Elternpaare und ein ganzer Kindergeburtstag auf der Polizeiwache enden und es den Zuschauern trotzdem keinen Lacher entlockt, gibt man jede Hoffnung auf.

Die Qualitäten, die das Buch zum Bestseller machten, vermisst man im Film schmerzlich. "Pubertier" war 128 Seiten lang. Zu kurz, wie Viele bemängelten. Das kann man nach eineinhalb Stunden im Kino nicht mehr behaupten.

Autor Jan Weiler schob nach "Das Pubertier" zwei weitere Romane (der neueste, "Und ewig schläft das Pubertier", erscheint am 3. Juli 2017) nach und verkaufte auch die Filmrechte zweimal. Deshalb dürfen wir uns nach dem Kinostart am 6. Juli auch auf eine Serie im Herbst einstellen. Alle Hoffnungen liegen nun auf dem TV-Format, das es mit einer anderen Besetzung und einem anderen Drehbuch versucht.

Wer sich selbst ein Bild über "Das Pubertier" machen will: "heute.at" verlost 5x2 Kinogutscheine. (Gewinnspiel läuft bis 9.7.). (lam)

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