Vösendorf wählt

Prüfbericht da – Spesenanstieg in Kozas Amtszeit

Eine Prüfung der Gemeinde Vösendorf durch die Aufsicht des Landes NÖ zeigt jetzt Verbesserungsvorschläge auf.

Niederösterreich Heute
Prüfbericht da – Spesenanstieg in Kozas Amtszeit
Hannes Koza in Vösendorf
privat

Eine Prüfung der Gemeinde Vösendorf durch die Aufsicht des Landes NÖ habe laut Bürgermeister Hannes Koza (VP) Kritik und Verbesserungsvorschläge gebracht.

"Der von der Opposition behauptete ,Griff in die Gemeindekassa‘ konnte jedoch ausgeschlossen werden", so Koza vor der vorgezogenen Gemeinderatswahl am Sonntag.

Spesen stiegen an

Fakt ist aber laut Bericht: Die Spesen des Bürgermeisters stiegen im Vergleich zur Vorgängerin an. Laut dem Bürgermeister habe er Vorauszahlungen auch mit der privaten Kreditkarte entrichtet, da die Gemeinde über keine Kreditkarte verfüge. Künftig soll das nicht mehr passieren, um Unklarheiten zu vermeiden.

Finanzielle Lage "angespannt"

In Sachen Aufschließungsabgaben und Auftragsvergaben übte Koza Kritik an seinen Vorgängern, bei der Beauftragung von Gastronomiebetrieben sieht er sich und seine Familie an Vorwürfen entlastet. Die finanzielle Lage der Gemeinde sei "angespannt", es werde einen "massiven Sparkurs" brauchen.

"Koza Nostra hat voll zugeschlagen"

"Die Koza Nostra hat in Vösendorf voll zugeschlagen, über 35.000 € Spesen für den Bürgermeister in nur drei Jahren, mehr als 180 Rechnungen der Bürgermeistergattin an die Gemeinde", so NEOS-Chefin Indra Collini.

FP-Liebl: "Vernichtendes Zeugnis"

Kerstin Liebl (FPÖ) sieht im 169-Seiten-Bericht "ein vernichtendes Zeugnis von Machtmissbrauch und Freunderlwirtschaft"." ÖVP und SPÖ hätten "gleichermaßen in die eigenen Taschen gewirtschaftet und einen massiven Schaden für die Gemeinde und damit für die Bürger verursacht", sagt Liebl. Zum Sparkurs meint die Freiheitliche: "Jetzt sollen unsere Familien für das Versagen von SPÖ und ÖVP bluten. Das werden wir Freiheitliche verhindern. Die politischen Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Wir Freiheitliche werden diesen Sumpf an Skandalen und krimineller Energie gemeinsam mit der Bevölkerung trockenlegen." Sie kämpfe für echte Veränderung.

Scharfe Kritik der SPNÖ

Scharfe Kritik kommt auch von SPNÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander: "Wer um 16.00 Uhr vor einem Feiertag eine Pressekonferenz macht, hat etwas zu verbergen. Und tatsächlich ist der nur unter Protest veröffentlichte Prüfbericht gespickt mit Bomben. Daher will Noch-Bürgermeister Koza die Vösendorfer nach der Wahl mit einem brutalen Sparpaket für seine teure Ego-Show im Rathaus bezahlen lassen. Klar ist jedoch: Das System Koza abzuschaffen ist das einzig wirksame Sparpaket. Sparen bei den Menschen für Kozas Hofstaat kommt für die SPÖ nicht in Frage. Der Prüfbericht zeigt, dass Koza Vösendorf in einem Selbstbedienungsladen verwandelt hat."

Der Bürgerrmeister habe "sich selbst große Summen (31.443 Euro) bar ausgezahlt, davon hat er alleine um 14.450 Euro gegessen und getrunken. Das alles, ohne den Vizebürgermeister oder sonst Zuständige zu involvieren".

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