Österreich
Nach Panne geflucht oder Ortschef bedroht?
Ein Bauer aus Neusiedl/Zaya musste jetzt vor Gericht: Er soll dem Ortschef wüst gedroht haben. Aber: Der Angeklagte versicherte: "Ich fluchte nur nach einer Reifenpanne."
Kurioser Prozess am Gericht in Korneuburg: Ein nächtlicher Reifenplatzer an seinem Lieferwagen hatte einen Landwirt aus Neusiedl an der Zaya (Bezirk Gänserndorf) angeblich derart in Rage gebracht, dass er laut fluchte. Der in der Nähe wohnende Bürgermeister glaubte Drohungen gegen sich zu vernehmen, fühlte sich bedroht und verständigte die Polizei. Der Bauer wurde am Weg nach Hause verhaftet und kam – auch vorstrafenbedingt - ein Monat in Untersuchungshaft.
Bürgermeister besorgt
Anwalt Johannes Öhlböck überzeugte jetzt das Gericht in Korneuburg, dass sich der Zorn des Beschuldigten allein gegen sein kaputtes Auto gerichtet hatte und erwirkte einen Freispruch für den Landwirt.
Ortschef Andreas Keller nimmt den Prozessausgang indes mit einem mulmigen Gefühl zur Kenntnis: „Bürgermeister werden immer wieder Opfer von Attentaten, die meistens eine Vorgeschichte haben". Er hoffe nicht, dass es ihn als „nächsten erwischt". (Lie)