Niederösterreich
Protest wegen Abschiebung von Mutter mit drei Kindern
Eine alleinerziehende Frau soll mit ihren drei Kindern von Eichgraben nach Georgien abgeschoben werden. 300 Bürger protestierten gegen diese Maßnahme.
An die 300 Bürger aus Eichgraben haben sich heute mit Schildern beim Rathausplatz versammelt. Sie protestierten gegen die geplante Abschiebung einer Familie. Der Verein Mosaik mit Obfrau Elisabeth Hammerl und zahlreiche andere namhafte Leute aus der Politik setzen sich schon länger gegen die Vertreibung von geflohenen Familien ein. Jetzt geht es um die alleinerziehende Sevinj und ihre Kinder. Sie sind seit 2015 in der Gemeinde. Ihre Kinder sind teilweise hier geboren und gehen hier zur Schule. Jetzt soll eine Abschiebung drohen.
Mutter macht Ausbildung zur Pflegerin
Der Älteste besucht sogar die HTL. "Sie sind gut integriert und sprechen alle gut Deutsch. Die Mutter macht gerade eine Ausbildung zur Pflegerin und hat kommende Woche ihre Abschlussprüfung", erklärt Hammerl. Unter dem Motto "Eichgrabner schiebt man nicht ab. Kinder schiebt man nicht ab" zeigten sie heute ihren Unmut gegen die bevorstehende Abschiebung. Laut Polizei verlief die Aktion ruhig und reibungslos ab. Es wurden alle Covid-Notmaßnahmenverordnungen eingehalten.
Die Familie jedoch hat Angst. Denn erst vor einer Woche sind fünf Polizisten bei ihnen zu Hause aufgetaucht und wollten sie mitnehmen. Doch dieser Einsatz blieb derzeit noch vergeblich. "Die Familie glaubt, dass es ihnen so gehen wird wie der anderen Familie mit der 12-jährigen Tina und ihrer kleinen Schwester", so eine Freundin der Familie.
Petition und Brief an Nehammer
Auch Bürgermeister Georg Ockermüller (ÖVP) und der Landtagsabgeordnete Martin Michalitsch werden sich für die Familie einsetzen. Weiters wurde eine Online-Petition gestartet und ein Brief an Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) geschrieben. Eichgraben zählte schon immer zu Muster-Flüchtlingsgemeinden. In der Krise 2015 haben sie vielen Familien geholfen. Dass nun aus dieser Gemeinde eine Familie mit drei Kindern abgeschoben werden soll, passt für viele nicht.