Politik
Prominente Österreicher auf Steuer-CD aus Malta
Die Finanz prüft umfangreiche Steuer-Daten aus Malta. 2.553 "österreichische" Einträge werden überprüft.
2.553 "österreichische" Einträge haben die maltesischen Handelsregister-Daten, die dem "Kurier" und dem Finanzministerium zugespielt wurden. Darunter auch prominente Österreicher.
Malta gilt als Steueroase, sie soll den anderen EU-Staaten jährlich zwei Milliarden Euro an Steuereinnahmen entziehen. Viele Firmen haben sich dort angesiedelt. der Kauf einer Yacht etwa, ist über den "steuerschonenden" Umweg über eine Malta-Firma samt Leasing-Konstruktion billiger.
Österreicher, die im maltesischen Handelsregister aufscheinen, werden nun überprüft. Wurde dies nicht an die österreichische Finanzbehörde gemeldet, könnte es teuer werden.
Anhand von Reisepassnummern sind die betroffenen Personen eindeutig identifizierbar: "Dieser Datensatz wird von Steuerfahndern und Forensikern analysiert. Sie müssen die angeführten Personen mit bereits erfassten Steuerpflichtigen abgleichen", erklärt ein Sprecher des Finanzministeriums gegenüber dem "Kurier".
Steuervermeidung?
Aber nicht allen geht es an den Kragen. Erst muss festgestellt werden, ob überhaupt eine Steuerpflicht im Inland besteht. Ortet das Finanzministerium jedoch Steuervermeidungspraktiken, wird hart durchgegriffen.
Bekannte Namen
Wie bereits erwähnt, muss die Finanz erst klären, ob es sich um strafbare Steuervermeidung handelt. Neben den Austrian Airlines und Do&Co scheinen mehrere "Schotter-Barone", die steirische Johann Christof Group, die Sparkasse Schwaz, einige (Ex-)Bank-Manager (Meinl, Bawag) und XXXLutz-Chef Andreas Seifert auf. Viele Österreicher betreiben Glücksspiel-Firmen in Malta.
Auch in Deutschland werden die Steuerfahnder nun aktiv. Dort überprüft die Finanz s416.904 Einträge bzw. 70.000 eingetragene Firmen, die mit deutschen Staatsbürgern in Verbindung stehen.
(red)