18.000 € erkämpft
Profi-Sportler sollte Gehalt an Verein zurückzahlen
Das Vorgehen eines Tiroler Sportvereins sorgt bei der Gewerkschaft für Entsetzen. Immerhin nahm die Causa ein Happy End.
Schwere Vorwürfe gegen den Eishockeyverein Die Adler Stadtwerke Kitzbühel. Der Zweitligaverein hat im Oktober 2023 einen erst wenige Monate zuvor verpflichteten Profi fristlos entlassen. Begründet wurde das mit der körperlichen Fitness des Spielers, nun kam es deshalb zu einem arbeitsrechtlichen Verfahren.
Der Sportdirektor warf dem Spieler sogar vor, den Verein über seine Verfassung getäuscht zu haben – obwohl er selbst ihn zum Tiroler Klub geholt hat. In weiterer Folge verweigerte der Verein dem Spieler die ihm vertraglich zustehenden Entgelte und warf ihn umgehend aus der Wohnung. Zu allem Überdruss sollte er alle bisher getätigten Ausgaben des Vereins zurückzahlen.
"Vorwand"
"Das wird gerne immer wieder als Vorwand genommen, um Spieler, mit denen man in den ersten Trainings und Spielen nicht zufrieden ist, dann kostengünstig loszuwerden. Sprich ein Abschieben des wirtschaftlichen Risikos und dieses mit der mangelnden Fitness begründen", betont Sascha Tomanek, Vorsitzender der Eishockeyspieler-UNION.
Der betroffene Spieler war Gewerkschaftsmitglied – die younion konnte dieses existenzbedrohende Ansinnen dadurch abwehren. Er erhält einen Großteil des Geldes, das ihm vertraglich zustand – rund 18.000 Euro.
"Kann jeden treffen"
Er betont, wie wichtig eine gewerkschaftliche Vertretung für Eishockeyspieler ist: "Es kann jeden treffen, der Geld im Eishockey verdient. Wenn der Verein Probleme macht, steht man ohne Gewerkschaft allein da."
Erwähnenswert ist hier auch, dass der Spieler den Fitness-Test gar nicht absolvieren konnte, da er sich ein paar Tage zuvor bei einem Test-Spiel eine Verletzung zugezogen hatte und daher nicht am Fahrrad-Ergometer sitzen sollte.
Auf den Punkt gebracht
- Der Tiroler Sportverein Adler Stadtwerke Kitzbühel hat einen Profi-Sportler fristlos entlassen und ihm vertraglich zustehende Entgelte verweigert, ihn aus der Wohnung geworfen und die Rückzahlung von Ausgaben gefordert
- Die Gewerkschaft younion konnte jedoch erfolgreich intervenieren und der Spieler erhält nun rund 18.000 Euro
- Der Vorfall unterstreicht die Bedeutung einer gewerkschaftlichen Vertretung für Eishockeyspieler, da jeder, der im Eishockey Geld verdient, von ähnlichen Problemen betroffen sein könnte