Problematische Zustände – jetzt streiken Ärzte

In der Zentralen Notaufnahme der Klinik Ottakring findet am Freitag ein einstündiger Warnstreik statt. Von 10.00 bis 11.00 Uhr wird das ärztliche Personal die Arbeit niederlegen. Die Akut- und Notfallversorgung soll aber gewährleistet sein, berichtet "ORF Wien". Das Pflegeteam zeigt sich solidarisch, streikt aber nicht mit. Für 10.30 Uhr ist eine Kundgebung vor dem Spital angesetzt.

Gefährdungsanzeige im April

Die Ärzte und Ärztinnen wollen damit auf die problematischen Zustände aufmerksam machen, da aufgrund des Personalmangels und der hohen Belastung Dienste kaum mehr besetzt werden können. Erst im April haben die Mediziner und Medizinerinnen der Zentralen Notaufnahme in einer Gefährdungsanzeige auf die Missstände aufmerksam gemacht.

Geändert habe sich bislang nichts. Deshalb sieht man sich gezwungen, zu streiken. Konkret fordert das Streikkomitee 20 Prozent mehr ärztliches Personal, eine höhere Notaufnahmenzulage, eine faire Verteilung der Rettungszufahrten auf alle Wiener Notaufnahmen und bessere Infrastruktur, wie etwa die Umsetzung des geplanten Schockraums und mehr Ultraschallgeräte.

"Können mit bestehendem Team nicht in nächsten Herbst starten"

Peter Gläser, der Ärztliche Direktor der Klinik Ottakring, versuchte den Streik noch zu verhindern. Die Sprecherin des Streikkomitees, Aglaia Kotal, erklärte gegenüber Ö1 jedoch, dass der Streik trotzdem stattfinde, "weil mit uns nicht klar verhandelt wurde".

Sie erklärt: "Uns ist klar, dass wir mit dem bestehenden Team nicht in de nächsten Herbst und Winter starten können, mit Influenzawellen usw. werden wir einen Winter mit dieser Ausstattung nicht schaffen."