Opfer erzählt
Privatjet-Stalker: Taylor Swift verklagt einen Student
Weil ein Student ihre Privatjetflüge in den sozialen Medien dokumentiert hat, wollen ihre Anwälte ihn verklagen. Swift nutzt diesen Weg häufig.
Jack Sweeney dürfte sich im Kampf gegen Taylor Swift (34) fühlen wie eine kleine Maus, die sich mit Godzilla anlege, schreibt Meghan Herning bei "The Daily Beast". Die Anwälte des Pop-Superstars haben dem 22-jährigen IT-Studenten kürzlich mit rechtlichen Schritten gedroht, weil er Swifts Flüge mit dem Privatjet protokolliert. "Willkommen im Club. Du bist nicht allein", schreibt Herning weiter.
Swifts Anwälte haben 2017 auch versucht, sie mit einem Unterlassungsschreiben einzuschüchtern. "Du musst dich aber nicht davor fürchten. Ich habe mich dem juristischen Zorn von Taylor Swift gestellt – und gewonnen", erzählt Herning, um Sweeney Mut zu machen. Sie ist sich sicher: Hinter den Einschüchterungsversuchen steckt ein System.
Taylor Swift wurde von Rechtsextremisten vergöttert
Im Artikel erklärt Herning, wie es zu ihrem Konflikt mit dem Pop-Superstar kam. "Ich fand es komisch, dass sie so viele Rechtsextreme als arische Göttin idealisierten und sie sich nicht dagegen wehrte. Deshalb schrieb ich in meinem Blog darüber." Daraufhin bekam sie einen Brief, in dem sie aufgefordert wurde, den Text sofort zu löschen und von sämtlichen Plattformen zu entfernen. Herning widersetzte sich dem Willen der Anwälte, berief sich auf ihr in den USA weitgreifendes Recht auf Redefreiheit – und gewann.
Sie vermutet, Swifts Team wusste genau, dass das Unterlassungsschreiben vor Gericht kassiert würde. "Reiche und Mächtige benutzen Anwälte, um andere zu verängstigen und Journalisten zu piesacken", schreibt Herning im Artikel bei "The Daily Beast". Auch wenn Jack Sweeneys Fall etwas anders sei, solle er standhaft bleiben.
Der Star fürchtet um seine Sicherheit
Für den 22-Jährigen ist es bereits die zweite Auseinandersetzung à la David gegen Goliath. Vor zwei Jahren verbannte der Neo-Twitter-Besitzer Elon Musk (52) Sweeney von der Plattform, weil dieser auch die Flugbewegung des Unternehmers mit öffentlich zugänglichen Daten protokollierte. Musk begründete die Verbannung damit, dass der Student seine Sicherheit gefährde, wenn alle Welt wisse, wann er wo auftauche.
Ähnlich argumentieren Swifts Anwälte nun auch in ihrem Fall. Sweeney soll Swift und ihrer Familie "direkten und irreparablen Schaden sowie emotionalen und körperlichen Stress" zugefügt haben. Ein Stalker verfolge den Pop-Superstar seit Jahren. Wenn ihre Flugprotokolle veröffentlicht würden, könnte das Nachahmer provozieren.
Zudem würde es "kein legitimes Interesse oder öffentliches Bedürfnis nach diesen Informationen geben". Letzteres ist allerdings falsch. Swift sieht sich seit Wochen mit der Kritik konfrontiert, dass sie die Umwelt mit ihrer Fliegerei bedrohe. Erst kürzlich deckte Sweeney auf, dass Swift für 13 Minuten in ihr Privatflugzeug stieg, um vom einen zum anderen Ende der Stadt St. Louis zu jetten. Das Internet machte daraufhin Späße auf ihre Kosten. Könnte sie Sweeney stoppen, käme das wohl ihrem Image zugute.