Szene
Prinz Andrew drückt sich vor FBI-Befragung
"Natürlich" werde er den Behörden helfen, tönte Prinz Andrew noch vor Wochen. Jetzt geht das FBI an die Öffentlichkeit und entlarvt ihn erneut als Lügner.
"Natürlich bin ich bereit, jeder zuständigen Behörde mit ihren Ermittlungen zu helfen, falls das gewünscht wird": Prinz Andrew, der Sohn der Queen, war mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein befreundet. Der Investmentbanker, dem vorgeworfen wird einen Sex-Sklavinnen-Ring mit minderjährigen Mädchen unterhalten zu haben, brachte sich am 10. August in der Haft um.
Prinz Andrew, der mit einer Minderjährigen geschlafen haben soll, die Epstein zum Sex zwang, wurde die Freundschaft zum Verhängnis. Nach einem desaströsen BBC-Interview zwang die Queen ihren Sohn, alle offiziellen Funktionen zurückzulegen.
Prinz Andrew und seine Ex-Frau Fergie
Prinz ignoriert US-Behörden
Prinz Andrews Versprechen, den Ermittlern unter die Arme zu greifen, war nur ein Lippenbekenntnis, wie sich am Montag herausstellte. Das FBI versucht den Prinzen offenbar schon seit längerem über seine Anwälte zu erreichen und zu befragen, doch der Prinz stellt sich tot und ignoriert alle Kontaktversuche.
Verzweifelter Versuch: Staatsanwalt geht an die Medien
Die US-Behörde ist nun so verzweifelt, dass sie zu einem radikalen und sehr ungewöhnlichen Mittel griff. Am Montag ging der US-Staatsanwalt in Manhattan an die Öffentlichkeit, um Andrew durch public shaming festzunageln. "Bis zum jetzigen Datum hat Prinz Andrew uns null Unterstützung zukommen lassen", wandte sich Staatsanwalt Geoffrey S. Berman bei einer Pressekonferenz vor Epsteins Upper-East-Side-Anwesen.
Es sei sonst nicht die Art seiner Behörde, mit Infos einer laufenden Ermittlung an die Öffentlichkeit zu gehen, so Berman, aber er finde es "fair", die Menschen zu informieren, dass Prinz Andrew sein Versprechen nicht halte.