Ukraine
Prigoschins Erzfeind meldet sich erstmals seit Putsch
Erstmals seit dem Putschversuch von Wagner meldet sich Verteidigungsminister Sergei Schoigu öffentlich. Erwartungsgemäß verurteilte er den Aufstand.
Nach dem Aufstand von Jewgeni Prigoschin und seinen Wagner-Truppen hat sich nun erstmals wieder die Person öffentlich gezeigt, die innerhalb Russland Prigoschins Erzfeind schlechthin sein dürfte: Sergei Schoigu, seines Zeichens russischer Verteidigungsminister, hat sich erstmals zum Putsch geäußert. Zuvor war er seit dem 23. Juni von der Bildfläche verschwunden – auch als der Söldner-Chef Prigoschin ankündete, mit seinen Kämpfern nach Belarus zu gehen.
Jetzt zeigt sich Schoigu erstmals wieder vor den Kameras und lobt die Loyalität seiner Truppen im Angesicht der "Provokationen" und "Destabilisierungsversuche". Beim Aufstand der Wagner-Kämpfer schossen die Söldner mehrere russische Helis und ein Flugzeug ab und töteten mutmaßlich diverse Soldaten der russischen Armee.
Erzfeind von Prigoschin
Schoigu gilt als ein enger Vertrauter von Wladimir Putin und zugleich als Erzfeind vom Söldner-Chef Prigoschin. Seit Kriegsbeginn wirft er dem russischen Verteidigungsministerium und dessen Minister immer wieder vor, Kriegsberichte zu schönigen und Munitions- und andere Materiallieferungen an seine Söldner zurückzuhalten.
Stunden vor Start des Putsches vom 23. und 24. Juni 2023 berichtete Prigoschin, dass seine Söldner durch russische Artilleriestellungen beschossen worden seien und kündigte an, die russische Militärführung zu "stoppen". Als Prigoschin seinen Söldner-Tross am Samstag schließlich umkehrte, berichteten russische Militärblogger, dass die Absetzung von Schoigu eine der Bedingungen für die Umkehr gewesen sei.