Wien

Preisschock bei Mieten in Wien – sie steigen um 5,5 %

Mit der erneuten Preissteigerung wurden die Kategoriemieten in 15 Monaten vier Mal erhöht – um fast 24 Prozent. Die AK fordert eine Mietpreisbremse.

Heute Redaktion
Im Juli erwartet die Wiener der nächste Preisschub: Die Kategoriemieten steigen um 5,1 Prozent.
Im Juli erwartet die Wiener der nächste Preisschub: Die Kategoriemieten steigen um 5,1 Prozent.
Getty Images/iStockphoto

Rekordinflation, massive Teuerungen wohin man sieht: Immer mehr Wiener leiden unter der aktuellen Situation. Besonders die hohen Mietpreise treiben viele an den Rand der Verzweiflung – doch die Zukunft sieht nicht rosig aus. Im Juli droht der nächste Miet-Preisschub.

Experte: "Das ist für viele nicht mehr machbar"

Die Kategoriemieten steigen erneut, diesmal um 5,51 Prozent. Es ist die mittlerweile vierte Erhöhung in 15 Monaten – insgesamt macht dies eine Steigerung von fast 24 Prozent aus, wie die Arbeiterkammer berechnet. Konkret bedeutet das: Pro Quadratmeter sind in der Kategorie A statt 4,23 nun 4,46 Euro zu bezahlen, in der Kategorie B 3,36 statt 3,18, in der Kategorie C und D "brauchbar" 2,24 statt 2,12 und in der Kategorie D "unbrauchbar" 1,12 statt 1,06 Euro.

"Das ist für viele nicht mehr machbar", so Wohnrechtsexperte Walter Rosifka. "Die Kategorie-Mietteuerung belastet die Haushalte mit etwa 23,3 Millionen Euro. So kann es nicht weitergehen. Die Mieter müssen dringend entlastet werden." Die AK bekräftigt ihre Forderung nach einer Mietpreisbremse für alle indexgebundenen Mieten: Die Mieten sollen nicht öfter als einmal im Jahr erhöht werden, und die Erhöhung soll auf zwei Prozent begrenzt werden – bis zu einer Mietrechtsreform.

Mieter in "Durchschnittswohnung" zahlt 173 Euro mehr

Betroffen sind insgesamt rund 135.000 Mieter-Haushalte in Österreich – und zwar alle, die in Gebäuden leben, auf die das Mietrechtsgesetz anwendbar ist (zum Beispiel privater Altbau vor 1945 errichtet) und deren Mietvertrag vor dem 1. März 1994 abgeschlossen wurde. Sie haben oft entsprechende Anpassungsklauseln im Mietvertrag, auch für Neuverträge (etwa bei Substandardwohnungen oder wenn die Kinder in den Mietvertrag ihrer verstorbenen Eltern eintreten) wird es kostspieliger.

"Die höheren Kategoriemieten belasten einen Mieter in einer Durchschnittswohnung mit rund 73 Quadratmeter im privaten Altbau mit rund 173 Euro im Jahr mehr", so Rosifka. Dazu kommt: Steigen die Kategoriemieten, dann steigen für den Großteil aller Mieter die Betriebskosten. "Das macht pro Jahr nicht viel für die Mieter aus, aber die Summe macht’s: rund 18 Millionen Euro im Jahr", erklärt der Experte.

"Richtwert- und Kategoriemieten bilden nur einen Teil des privaten Wohnungsmarkts ab, mehr als die Hälfte aller privaten Mietwohnungen unterliegt dem Mietrechtsgesetz nur zum Teil und hat keine Preisgrenzen. Bei diesen freien Mieten gilt die Vereinbarung im Mietvertrag – und in praktisch allen Verträgen ist der Mietzins mit dem Verbraucherpreisindex verknüpft", so Rosifka. "Hier gab es zuletzt verbreitet jährliche Erhöhungen um mehr als zehn Prozent."

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