Wirtschaft

Neues Einkaufs-Feeling: Was sich bei Hofer ändert

Beim Diskonter Hofer sollen bald die Preisschilder aus den Regalen verbannt werden. Es ist nicht die einzige Revolution, die die Filial-Kette plant.

Rene Findenig
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Der Diskonter Hofer plant eine Einkaufs-Revolution auf mehreren Ebenen.
Der Diskonter Hofer plant eine Einkaufs-Revolution auf mehreren Ebenen.
Ernst Weingartner / picturedesk.com

Beim heimischen Diskonter Hofer soll beim Einkauf kein Stein auf dem anderen bleiben. 1,5 Milliarden Euro pumpt das Unternehmen laut "Handelsblatt" in seine Filialen und vor allem die Digitalisierung, in Deutschland bei Aldi ebenso wie in Österreich bei Hofer. Auch deshalb, weil mit der Corona-Pandemie auch vermehrt Online-Bestellungen zum Thema wurden. Hofer in Österreich kommt dabei, so berichtet es der "Trend", ein Pilotprojekt-Status zu. 

Während so gut wie alles vom Bestellen über das Zuliefern bis hin zur Arbeit in den Filialen auf Digitalisierung umgestellt werden soll, sollen für Kunden auch die bisherigen Preisschilder in den Regalen bald der Vergangenheit angehören. Statt der vielen und immer wieder auszutauschenden Preisschilder soll es demnach laut Bericht weniger, dafür aber digitale Anzeigen an den Regalen geben. Vorteil: Sie können schnell aktualisiert werden und gleich mehrere Produktpreise auf einmal anzeigen.

Beim Betreten ganz anderer Look

Ganz neu soll das Einkaufserlebnis auch beim Betreten einer Hofer-Filiale werden. Schritt man bisher durch Gänge mit Kaffee, Schoko und Co., will Hofer nun das Frischeangebot in der Vordergrund stellen. Schon beim Betreten soll man dabei in den Filialen vor den Produkten wie Obst und Gemüse stehen, die vom Diskonter frisch verkauft werden. Das soll auch ein Gegen-Akzent zum Online-Handel sein, der gerade bei Obst und Gemüse nicht diese Frische bieten könne, sagt Hofer-Boss Horst Leitner im "Trend".

Was ebenso geplant und diskutiert wird: Eine Verbreiterung der Kassenzone mit mehr Platz für das Einräumen der Einkaufswägen, neues Design für Obst-, Gemüse und Kühl-Abteilung und die Einführung von Self-Scanning-Kassen und Bezahlen mit dem Handy. Was Leitner als "Zukunftsmusik" vorschwebt: Dass man beim Einkauf gar nicht mehr erst zu einer bestimmten Kasse gehen muss. Wie das konkret aussieht, sagt Leitner dabei aber nicht. Bei US-Filialen von Amazon funktioniert dies bereits über Sensoren in den Einkaufswägen und Kameras in den Regalen. Ebenso ein Gedanke: Kooperationen mit Supermarkt-Lieferdiensten wie Alfies oder gurkerl.at.

Was sich sonst noch ändern soll

Wie "Cash" berichtet, ist es aber nicht die einzige Revolution bei Hofer. Der Diskonter will laut Generaldirektor Horst Leitner wieder etwas weg von Markenprodukten gehen, die es überall zu kaufen gibt, und dafür umso stärker mit Exklusivmarken und Tiefstpreisen überzeugen, berichtet "Cash". Qualität und Preis müssten dabei stimmen, so der Hofer-Boss. Er wünsche sich, dass es weg von der "Aktionitis" geht, Hofer wolle hier mit dem dauerhaft tiefsten Preis statt Aktionen punkten.

In der Corona-Pandemie habe man zudem die Zeit genutzt, "alles, was man irgendwie umstellen kann, auf österreichische Herkunft" umzustellen. Das betreffe vor allem Rind-, Schweine- und Hühnerfleisch sowie das Schinken- und Wurstsortiment, so Leitner. Dabei werde neben Regionalität auch auf ein Bio-Sortiment geachtet. "Man muss nicht auf jeder Hochzeit tanzen", sagt Leitner dazu, dass nicht jeder Bio-Trend aufgegriffen werde, ausgebaut werden solle der Bereich aber doch.

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    Fast 600 Neuinfektionen zählte die Bundeshauptstadt am Donnerstag, fast 500 am Freitag. Vor einer Woche waren es mit rund 400 und rund 360 an den Vergleichstagen noch etwa ein Drittel weniger.
    Tobias Steinmaurer / picturedesk.com