Oberösterreich
Preisexplosion – Ausbildung zum Selbstversorger boomt
Hühner, Hochbeet, Haltbarmachen: Im Kampf gegen die Teuerung setzen immer mehr Menschen auf Selbstversorgung. In Linz gibt es dafür eigene Kurse.
Obst und Gemüse sind heuer im Lebensmittelhandel um bis zu 30 Prozent teurer geworden. Viele suchen händeringend nach Möglichkeiten, Geld zu sparen. Wie Sonja Pimminger, Leiterin der Vitalakademie Linz, berichtet, sei die Nachfrage nach Selbstversorger-Kursen bereits seit Corona stark gestiegen.
"Der Wunsch, autark und unabhängig zu sein, ist bei vielen Menschen da, vor allem seit Pandemiebeginn", sagt die Expertin im Gespräch mit "Heute". Bei diesen Personen stehe die Qualität des Essens im Vordergrund. "Es geht um die Wichtigkeit und Wertigkeit."
Wiederentdeckung von altem Wissen
Die Kursteilnehmer erhalten Basiswissen zur Selbstversorgung. Pimminger setzt bei der Vermittlung auf die Wiederentdeckung von altem Wissen und die Vermittlung von Basics. Thematisch ist der Kurs breitgefächert: Angeboten werden Lehreinheiten im Gemüseanbau, in der Hühnerhaltung oder zum Haltbarmachen, Konservieren und Brotbacken.
Zusätzlich wird gelehrt, wie man ein Hochbeet auf der Terrasse oder auf einem Balkon anlegen und sich somit selbst mit Obst und Gemüse versorgen kann.
Im Lehrgang wird auch gezeigt, wie Hühner, Kaninchen und andere Nutztiere im eigenen Garten gehalten werden können. Daneben werden die Teilnehmer darüber informiert, wie man Wasch- und Putzmittel selbst herstellen kann. Ein weiterer Aspekt werde ebenfalls nicht vernachlässigt: "Auch Entschleunigung ist ein wichtiger Punkt in meinem Kurs."
Die Altersstruktur der Kursteilnehmer deutet darauf hin, dass Selbstversorgung eine Zukunft hat: "Die Jugend springt immer mehr auf das Thema Selbstversorgung auf. Mein Klientel ist zwischen 25 und 35 Jahren alt, die Mehrheit besteht aus weiblichen Teilnehmern."
Nach der am 3. November beginnenden Diplomausbildung darf man sich Selbstversorgungs-Pädagoge nennen. Weitere Infos unter www.vitalakademie.at