Wirtschaft

Preis-Schock – Liter Sprit soll überall 2,50 Euro kosten

Einmal Volltanken wird hier schnell dreistellig, trotz Nähe zum günstigen Ungarn. Andere Tankstellen dürften bald mit den Preisen nachziehen.

Bei der Autobahn-OMV im burgenländischen Hornstein müssen Tankende tief in die Taschen greifen.
Bei der Autobahn-OMV im burgenländischen Hornstein müssen Tankende tief in die Taschen greifen.
"Heute"-Leserreporter

Für ein paar Cent Einsparungen beim Tanken legen österreichische Autofahrer gerne mal auch ein paar Kilometer mehr zurück. Eine Tankstelle im Burgenland hat bei ihren Spritpreisen aber den Vogel abgeschossen: 2,449 Euro werden an der OMV in Hornstein nahe Eisenstadt fällig.

Wer den Luxus-Kraftstoff "MaxxMotion Diesel" in sein Gefährt pumpen will, blecht gleich noch einmal 20 Cent pro Liter mehr. Ähnlich brennt Benzin im Börserl: unter 2,199 Euro pro Liter geht nichts, 2,399 Euro kostet die Sprit-Oberklasse.

"Brennt sich aus"

"Jetzt zahlt man sogar schon Richtung Ungarn fast 2,50 Euro für den Diesel", schimpfte eine Leserin gegenüber der "Krone" über den Preis-Irrsinn. Sie sei beim Anblick der Anzeigentafel regelrecht erschrocken.

"Dort brennt man sich immer aus", weiß auch ein "Heute"-Leserreporter. Dennoch machten ihn bei seinem Halt an der Teuer-Tankstelle Donnerstagnacht die angeschlagenen Preise so fassungslos, dass er der Redaktion obiges Foto schickte.

Nur 1,60 Euro in Ungarn

Solche Preise sind leider keine Seltenheit bei Autobahn-Tankstellen, doch diese liegt in Fahrtrichtung Ungarn – und damit nur wenige Kilometer von deutlich günstigerem Sprit entfernt. Gut möglich, dass angesichts solcher Schock-Preise auch wieder vermehrt Österreicher über die Grenze pilgern.

Zwar kommen Lenker mit Austro-Kennzeichen an den Autos zwar nicht in den Genuss des Preisdeckels von 1,20 Euro, den die Regierung dort eingeführt hat. Mit einem Durchschnittspreis von 1,60 Euro ist das Tanken im Nachbarland dennoch erheblich günstiger. 

Diesel bald überall auf 2,50 Euro

Den heimischen Autofahrern und Bikern könnte bald der nächste Schock drohen. "Es ist zu erwarten, dass der Dieselpreis in den nächsten Monaten auf rund 2,50 Euro und der Benzinpreis auf über zwei Euro steigt", zeichnete Bernd Zierhut, Obmann der Fachgruppe Energiehandel in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, in dieser Woche ein düsteres Zukunftsbild.

Die im Oktober eingeführte CO2-Abgabe erhöhe sich schon mit Jahreswechsel, nennt er einen Grund. Mögliche höhere Qualitäts-Maßstäbe bei der Bio-Beimengung könnten den Sprit zusätzlich verteuern. Dazu komme das EU-Ölembargo gegen Russland voll zum Tragen.

"Ich verstehe den großen Unmut der Konsumenten. Es ist schlimm", sagt Zierhut. Es sei aber nicht in Ordnung, die Branche an den Pranger zu stellen. "Die Politik setzt preistreibende statt preisdämpfende Maßnahmen", kritisiert der Wirtschaftskammer-Vertreter.

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