Wirtschaft
Preis-Katastrophe – wofür du bald noch viel mehr zahlst
Preissteigerungen von 40 % und mehr – pro Jahr! Explodierte der Preis von Strom, Gas und Sprit innerhalb von 365 Tagen, geht es nun noch weiter rauf.
Innerhalb von nur 365 Tagen gab es in Österreich beinahe unfassbare Preissteigerungen, selbst die Steigerungen der Kosten innerhalb eines Monats machen sprachlos. Im Schnitt stiegen laut Österreichischer Energieagentur die Preise im Jahresvergleich im Schnitt um 38 Prozent, berichtet die APA. Gas legte gar um 73,5 Prozent innerhalb eines Jahres zu, Heizöl gar um fast 100 Prozent. Auch das Tanken schlägt zu, Superbenzin ist um 42 Prozent teurer als 2021, Diesel um 56,8.
Auch Holzpellets sind nun um 44,4 Prozent teurer zu haben als noch vor einem Jahr, Brennholz um 26,6 Prozent. Beinahe "freuen" darf man sich da, wenn man mit Fernwärme heizt, denn der Preis stieg dabei "nur" um 16,6 Prozent. Wer glaubt, das sei nun bereits die schlechte Nachricht der Energieagentur gewesen, der irrt leider: Die Experten gehen davon aus, dass die Preise nun noch weiter nach oben klettern werden und das sogar deutlich.
"Enorme Preissteigerungen"
In einer Stellungnahme gegenüber der APA heißt es bereits jetzt: "Wer einen neuen Vertrag abschließen will, muss aktuell mit enormen Preissteigerungen bei Neukundentarifen rechnen." Viele Fragen sich dabei, wie sie sich das Leben überhaupt noch leisten sollen: eine typische Heizöl-Tankfüllung von 3.000 Litern kostet bereits jetzt rund 4.100 Euro, eine durchschnittliche Tankfüllung 60 Euro. Bei Stromrechnungen wiederum sind Zahlungen von 300 Euro und mehr keine Seltenheit.
Nicht nur von Armut Betroffene kommen mit ihrem Geld nicht mehr über die Runden, auch immer mehr Menschen der Mittelschicht müssen sich in Österreich Hilfe suchen, berichteten Caritas und Schuldnerberatung bereits am Mittwoch im Ö1-"Morgenjournal". Es kämen immer mehr Menschen, "die niemals gedacht hätten", jemals bei der Caritas zu landen, heißt es von der Hilfsorganisation. Doch das dicke Ende kommt ab jetzt, denn es wird noch weit schlimmer für Betroffene. Einerseits werden aktuell die Energie-Jahresabrechnungen verschickt, andererseits sind viele Teuerungen noch gar nicht eingebucht.
Nudeln um 79 Prozent teurer
Die Jahresabrechnungen, die dieser Tage verschickt werden, bringen für viele Bürgerinnen und Bürger saftige Nachzahlungen. Bei der Schuldnerberatung berichtet man von Alleinerzieherinnen und Geringverdienern mit nun zwei- bis dreifachen Lebensunterhaltskosten und monatlichen Zahlraten von 300 Euro. Beide Seiten sagen: Die bisherigen Antiteuerungs-Maßnahmen würden bei weitem nicht mehr ausreichen, es brauche dringend und schnell weitere politische Maßnahmen, um die Teuerung in Österreich abzufangen.
Zu den aktuell stark gestiegenen und weiter steigenden Energiepreisen käme auch eine extrem Teuerung bei Lebensmitteln, so Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe Österreich, alleine Nudeln seien um rund 79 Prozent teurer geworden. Etliche Bürger hätten jede Menge Nachzahlungen zu tätigen, jetzt käme auch noch die Teuerung dazu, so der Experte, das führe zu teils zwei- bis dreifachen Kosten. Er "verstehe nicht, dass man aus ideologischen Gründen" nicht die Menschen mit geringen Einkommen unterstütze, so seine Kritik. Die bisherigen Maßnahmen der Regierung seien zu würdigen und anzuerkennen, das sei aber nicht die Kritik.