Niederösterreich

Preis-Hammer! 489 € Mehrkosten für Pendler aus NÖ

Im Schnitt 488,96 Euro müssen Pendler aus NÖ pro Jahr mehr berappen (Diesel). Bei Benzinern sind es auch noch stolze 384,54 Euro. 

Erich Wessely
Teilen
Symbolbild von Pendlern auf der Südautobahn
Symbolbild von Pendlern auf der Südautobahn
Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

Der Autofahrerclub ÖMTC berechnete jetzt Mehrkosten durch die andauernde Preislawine an der Zapfsäule. Laut 492 befragten Niederösterreichern am Land liegt ihr Arbeitsplatz bzw. die Ausbildungsstätte im Schnitt 29,77 Kilometer vom Zuhause entfernt - der höchste Wert nach dem Burgenland (30,33 Kilometer bei 215 Befragten). 

Insgesamt 2.485 befragte Pendler

Insgesamt wurden 2.485 Pendler befragt, sie legen im Schnitt 23,77 Kilometer zur Arbeit zurück. Sie müssen laut ÖAMTC-Berechnungen deutliche Mehrkosten in Kauf nehmen - mehr dazu auch hier.

Das Ergebnis: In NÖ liegen die Mehrkosten bei Dieselfahrzeugen im heurigen Jahr bei 488,96 Euro, bei Benzinfahrzeugen immerhin noch immer bei 384,54 Euro.

Karte: So teuer ist das Pendeln in Österreich

Und so kam es zu den Berechnungen: Angenommen wurden vom ÖAMTC 225 Arbeitstage pro Jahr Jahr (45 Arbeitswochen à 5 Tage), folgender Verbrauch: Diesel: 6,46 L/100km bzw. Benzin: 6,77 L/100 km.

Ab Juli CO2-Bepreisung geplant

Der Jahresdurchschnittspreis 2021 (wie vom ÖAMTC erhoben: Diesel: 1,234 Euro/Liter, Benzin: 1,291 Euro je Liter) wurde mit einem fiktiven Durchschnittspreis für 2022 (1,799 Euro je Liter Diesel und 1,715 Euro je Liter Benzin) unter der Annahme verglichen, dass das aktuelle Preisniveau bleibt und ab Juli die CO2-Bepreisung in vorgesehener Höhe (an der Tankstelle mit 8,8 Cent je Liter Diesel bzw. 7,7 Euro je Liter Benzin) kommt.

Die Mehrkosten von mehreren Hundert Euro treffen die Pendler enorm. "Aufgrund des aktuellen Spritpreisniveaus braucht es aus Sicht des ÖAMTC Sofortmaßnahmen gegen die hohe Kostenbelastung (beispielsweise Senkung der Mineralölsteuer), eine Reform der Pendlerpauschale, die Anhebung des Kilometergeldes und die Verschiebung der geplanten CO2-Besteuerung", so ÖAMTC-Verkehrsexpertin Nikola Junick in einer Stellungnahme gegenüber "Heute".

1/3
Gehe zur Galerie
    Symbolbild von Pendlern auf der Südautobahn
    Symbolbild von Pendlern auf der Südautobahn
    Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

    Der stellvertretende Bundesparteivorsitzende der SPÖ und SPNÖ-Landesparteivorsitzender Franz Schnabl sieht sowohl Bundes- und Landespolitik gefordert, endlich Maßnahmen gegen die massive Teuerungswelle zu setzen.

    SPNÖ für Pendlerabsetzbetrag

    Kernstück solle die Umwandlung der Pendlerpauschale und des Pendlereuros in einen Pendlerabsetzbetrag sein. Dieser würde treffsicher dafür sorgen, dass Arbeitswegkosten unabhängig von der Höhe des Einkommens gleichmäßig berücksichtigt werden – kleine und mittlere Einkommen würden davon profitieren und mit mehr Geld im Börserl rechnen können, so Schnabl.

    "Ohne Pkw geht es in vielen Regionen nicht"

    2019 hatten in Österreich 1,3 Millionen Arbeitnehmer Anspruch auf die Pendlerpauschale. Gut zwei Drittel davon beziehen die Pauschale, weil die Benutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels „unzumutbar“ ist. „Das Auto ist in weiten Teilen Niederösterreichs kein Luxusgut, sondern notwendiges Transportmittel mangels Alternativen. Ohne Pkw geht es in vielen Regionen schlicht nicht“, betonte Schnabl bereits Mitte März.

    1/51
    Gehe zur Galerie
      <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
      22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
      Helmut Graf