Preis für mehr Verkehrssicherheit in Oberösterreich

87 Personen starben in Oberösterreich im Jahr 2019 durch Verkehrsunfälle. Pro einer Million Einwohner sind das 58 Tote im Straßenverkehr, der EU-Durchschnitt liegt bei 51. Auch im Vergleich mit den anderen Bundesländern schneidet Oberösterreich schlecht ab, nur in Niederösterreich gab es 2019 mehr Tote im Straßenverkehr.

Die häufigste Unfallursache ist Ablenkung, sie war der Auslöser von 32 Prozent der Verkehrsunfälle in ganz Österreich. Auch zu hohe Geschwindigkeit, Vorrangverletzungen, die schlechte Sichtbarkeit von Fußgängern und die Tatsache, dass viele Autofahrer nicht blinken, sind häufige Ursachen. Außerdem steigt die Zahl an Unfällen unter Alkohol- und Drogeneinfluss seit 2017 an.

Höhere Akzeptanz für falsches Verhalten

Eine Studie der Electronic Survey of Road Users Attitudes (ESRA) fand heraus, dass Österreicher falschem Verhalten im Straßenverkehr gegenüber positiver eingestellt sind als der internationale Durchschnitt.

Besonders zu schnelles Autofahren wird von Österreichern stärker akzeptiert als von Befragten aus anderen Ländern. Ähnliche Ergebnisse erhielt die Studie im Bezug auf das Telefonieren ohne Freisprechanlage und das Fahren unter Alkoholeinfluss.

Verkehrssicherheitspreis für mehr Sicherheit

Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen und Projekte zu fördern, die Oberösterreichs Straßen sicherer machen, wird im März 2021 zum ersten Mal der oberösterreichische Verkehrssicherheitspreis vergeben.

Er ist Teil einer einjährigen Verkehrssicherheitskampagne der Abteilung Verkehr der Oberösterreichischen Landesregierung, die seit Anfang Juni 2020 und bis Ende Mai 2021 läuft. Sie stellt unterschiedliche Themenschwerpunkte aus dem Bereich der Verkehrssicherheit in den Vordergrund.

"Um die Bedeutung und Wichtigkeit der Sicherheit im Verkehr greifen zu können, ist es wichtig, all jenen eine Bühne zu bieten, deren Engagement, Handeln und deren Leidenschaft in diesen Bereich fließt", begründet Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner (FPÖ) den Preis.

Am Verkehrssicherheitspreis teilnehmen können Vereine, Unternehmen, Gemeinden, Schulen und Privatpersonen aus Oberösterreich, die durch Ideen, Projekte, Aktivitäten und Maßnahmen die Verkehrssicherheit fördern. Für die Einreichung der Projekte reicht ein Konzept, sie müssen noch nicht begonnen worden oder abgeschlossen sein.

Die Einreichungen werden in drei Kategorien eingeteilt: Projekte von Gemeinden, Schulen, Vereinen und Privatpersonen in der ersten Kategorie, jene von Unternehmen in der zweiten und jene mit einem Schwerpunkt auf Forschung in der dritten. Pro Kategorie werden ein Hauptpreis von 3.000 Euro und ein Sonderpreis von 1.000 Euro vergeben. Die Teilnahme ist kostenlos, wichtige Informationen dafür können online nachgelesen werden.