Wirtschaft

Strom und Gas werden jetzt um Tausende Euro teurer

In Wien und Niederösterreich werden Strom und Gas massiv teurer. Auf Kunden von EVN und Wien Energie kommen horrende Mehrkosten zu.

Roman Palman
Die Strom- und Gaskosten explodieren und die Konten der Österreicher brennen.
Die Strom- und Gaskosten explodieren und die Konten der Österreicher brennen.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Mittlerweile fühlt es sich schon so an, als wäre es billiger, direkt Geldscheine für ein bisschen Wärme abzufackeln. Die ohnehin bereits extreme Teuerung bei Strom und Gas verschärft sich in Wien und Niederösterreich nun noch einmal hart.

Am Mittwoch verkündete die EnergieAllianz Austria die Schocknachricht: die erst für 1. Jänner 2023 geplante Indexanpassung wird vorgezogen, jetzt werden am 1. September 2022 die Energiepreise der Standardtarife kräftig erhöht!

"Dramatische Preisanstiege" würden das Vorziehen der Indexanpassung "erfordern", begründet die EnergieAllianz den für die Endverbraucher katastrophalen Schritt. Kunden der EVN und Wien Energie müssen stark sein und ihr Geld zusammenkratzen:

So viel teurer wird die Energie

Für einen Haushaltskunden mit einem Stromverbrauch – je nach Haushaltsgröße – von 3.500 Kilowattstunden (kWh) beziehungsweise von 2.000 kWh im Jahr bedeutet die Preisanpassung monatliche Mehrkosten von etwa 57 Euro beziehungsweise 36 Euro. Auf das Jahr gerechnet sind das 684 bzw. 432 Euro!

Für Haushaltskunden mit einem jährlichen Gasverbrauch – je nach Haushaltsgröße – von 15.000 kWh beziehungsweise 8.000 kWh verteuert die Preisanpassung die monatliche Rechnung um etwa 108 Euro beziehungsweise 60 Euro. Im Jahr bedeutet das für jeden Haushalt 1.296 bzw. 720 Euro an Mehrkosten alleine fürs Gas!

2.000 Euro Mehrkosten im Jahr

Pro Haushalt kommen also bis zu 2.000 Euro Mehrkosten für Strom und Gas auf die Österreicher zu. Wir brennen also bald nicht mehr wie ein Luster sondern wie die Flutlichtanlage im Happel-Stadion.

Der einzige Lichtblick dieser schrecklichen Rechnung: die Umsatzsteuer ist in diesen Horror-Preisen bereits inkludiert.

Wien Energie verschickt Brief an Kunden

"Alle betroffenen Kund*innen werden noch im August per Schreiben über ihr persönliches Angebot informiert", schreibt Wien Energie am Mittwoch in einer Stellungnahme. Dazu lockt das Unternehmen nun mit zusätzlichen Bindungs- und Treueaktionen, womit Kunden die Steigerung auf 24 Prozent bei Strom und 50 Prozent bei Erdgas reduzieren könnten. Dazu gebe es eine Preisgarantie für 12 Monate.

Nicht betroffen von den Erhöhungen seien Kunden, die bereits einen Tarif mit aufrechter Preisgarantie oder einen Float-Tarif haben. Ersteren blüht die Teuerung dann eben beim Auslaufen derselben, letztere zahlen ohnehin schon den monatlich angepassten, sündteuren Marktpreis.

EVN will beruhigen

Die EVN beschwichtigt und beruhigt ebenfalls mit einem Verweis darauf, dass im Rahmen einer eigenen Aktion bis zu 17 Prozent Rabatt auf die Stromrechnung möglich seien – zusätzlich zum Strompreisrabatt des Landes Niederösterreich und anderen Bundesmaßnahmen.

Die Preisanpassung per 1. September 2022 gelte für rund 50 Prozent der EVN Haushaltskunden, die andere Hälfte habe entweder einen Floating-Tarif oder noch eine aufrechte Preisgarantie, erläuterte EVN-Sprecher Stefan Zach.

Burgenländer haben Glück

Im Burgenland wird die indexgebundene Preisanpassung im Bereich Strom und Gas nicht vorgezogen. Für Kunden der BE Vertrieb GmbH & Co KG bleibt die bisherige Systematik der bestehenden Lieferbedingungen bestehen.

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