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Speed-Dating für Keusche und getrenntes Schlafen

Heute Redaktion
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Am Praise Camp gleichen Gottesdienste ausgelassenen Partys: Das lockt fast 6.000 junge Christen in die Messehallen von Basel, wo eine Woche lang gemeinsam geworshippt wird.

Wenn das Praise Camp alle zwei Jahre seine Flaggen in der Schweizer Metropole Basel hisst, mutieren die Messehallen der Stadt für sechs Tage zu einer der größten Kirchen der Welt. Am Donnerstag, 27. Dezember, war es wieder so weit. Zu Tausenden reisten junge Christen im Alter zwischen 13 und 25 Jahren am Nachmittag an und bevölkerten bei frostigen Temperaturen den Messeplatz, bevor sie in die Hallen eingelassen wurden. Erwartet werden am "größten christlichen Jugendcamp der Schweiz" laut den Veranstaltern rund 5.800 Besucher.

Bis 1. Januar feiern die jungen Gläubigen unter dem Motto "Pray – Wie im Himmel, so auf Erden" ihren Glauben ab. "Es ist jedes Jahr mega krass cool. Man kann neue Leute kennenlernen und ich liebe Worship-Zeiten", schwärmt Nadja Hunziker (19), die aus dem Kanton St. Gallen nach Basel angereist ist. Das Praise Camp ist die größte Veranstaltung ihrer Art in der Schweiz. Sie wird von freikirchlich evangelikalen Organisationen ausgerichtet und zieht denn vor allem auch Mitglieder von Freikirchen an.

Neben Konzerten von Acts wie Gospel-Rapper Guvna B aus England und der Outbreakband aus Deutschland soll auch Zeit für Besinnliches und Soziales bleiben. Dafür werden zahlreiche Glaubens-Workshops und sogar Speed-Dating angeboten.

Gemeinsamkeit im Vordergrund

"Wir ermutigen uns gegenseitig, überzeugt und beständig mit- und füreinander zu beten", so die Veranstalter. Auch viele der Besucher sind genau für dieses Miteinander angereist. So sagt Mirco Luck (21), ebenfalls aus dem Kanton St. Gallen: "Ich erwarte, dass ich viele neue Leute kennenlerne und mit ihnen über Glaube, Gott und die Welt diskutieren darf."

Strikte Trennung herrscht hingegen bei den Schlafräumen der Geschlechter. Wie in einem Schullager haben Mädchen bei den Jungs und umgekehrt nichts verloren. Wer also beim Speed-Dating seinen Match findet, muss mit dem Zusammensein bis nach dem Event warten. Zudem ist Sex vor der Ehe sowieso verpönt: Das Weltbild vieler Freikirchen-Anhänger ist zwar in ein poppiges Gewand gehüllt, im Kern aber konservativ.

Großer logistischer Aufwand

Die logistische Leistung, die für die Realisierung des Praise Camps nötig ist, ist beachtlich. Die Organisatoren schreiben, dass rund 37.000 Stunden Freiwilligenarbeit einfließen und täglich bis zu 18.000 Mahlzeiten geschöpft werden.

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