FPÖ und SPÖ empört

"PR-Gag": Bundesheer-Akt von VP-Ministerin regt auf

Für einen Festakt mit Klaudia Tanner (ÖVP) müssen neue Bundesheer-Funkgeräte von Klagenfurt nach Amstetten und wieder retour. Die Opposition schäumt.

Nicolas Kubrak
"PR-Gag": Bundesheer-Akt von VP-Ministerin regt auf
Das Verteidigungsministerium stockt beim Bundesheer auf: Soldatenfunkgeräte im Wert von fünf Millionen Euro sollen her.
CARINA KARLOVITS/Bundesheer/"Heute"-Montage

Das Bundesheer wird mit neuen Soldatenfunkgeräten im Wert von fünf Millionen Euro aufgestockt. Bereits nächste Woche sollen sie bei einem Festakt an das Jägerbataillon 25 in Klagenfurt übergeben werden.

Die (Schein-)Übergabe an das Jägerbataillon 12 mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner soll in Amstetten in Niederösterreich – dem Heimatbundesland der Ministerin – stattfinden, bevor die Geräte wieder retour nach Klagenfurt gebracht werden – zum eigentlichen Bataillon 25. Das berichtete die "Krone" am Montag.

FPÖ: "Schwarze Bauernbündler"

Der Umstand sorgt bei den Oppositionsparteien FPÖ und SPÖ für Unmut. Der freiheitliche Wehrsprecher Volker Reifenberger ortet darin die "übliche PR-Show der ÖVP". Er kritisiert das VP-"Täuschungsmanöver", um das Gerät in der "Hochburg der schwarzen Bauernbündler" präsentieren zu können.

Für das Jägerbataillon 12, dem die Geräte festlich übergeben geben, sei das ein "Enttäuschungsmanöver", sagte der FP-Politiker. "Gerade im Kader des Jägerbataillons 12 gärt es ob dieses PR-Schmähs gewaltig. Es ist kein Wunder, dass der Beruf 'Soldat' durch solche Aktionen immer uninteressanter wird, weil unser Heer für wahltaktische Manöver missbraucht wird“, so Reifenberger.

SPÖ: "Bundesheer braucht keine PR-Gags"

In ähnlich scharfen Tönen kritisiert SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer das Tanner-Vorgehen: "Schluss mit der Showpolitik", Tanner solle das Bundesheer "verteidigungsfit" machen und nicht "die NÖ-Unterhaltungsindustrie" fördern, kritisierte er. Das Bundesheer brauche vieles, "aber keine PR-Gags". Die SPÖ fordert stattdessen eine Stärkung der Miliz sowie eine Aufrechterhaltung des Bundesheeres im Balkanraum.

"Bei der Truppe wird sie sich damit kaum Freunde machen, bei der SPÖ schon gar nicht", schoss Laimer in Richtung Verteidigungsministerin.

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    Bundesheer / Gerald Grestenberger

    Ministerium: "Egal, wo Übergabe stattfindet"

    Das Tanner-Ministerium verteidigt das Vorgehen: Beide Bataillone würden zur 7. Brigade gehören, daher sei es "egal", wo die Übergabe stattfinde. Allerdings werde eigens eine Abordnung von Kärntner Soldaten mitgeschickt, die dann das Gerät in Empfang nimmt, so das Verteidigungsministerium zur "Krone".

    ÖVP-Wehrsprecher Friedrich Ofenauer lieferte Tanner Schützenhilfe und wiederholte die Argumentation des Ministeriums. Die Soldatenfunkgeräte gingen bundesländerübergreifend an die 7. Jägerbrigade. Diese bestehe nicht allein aus dem Jägerbataillon 25. Über den Einsatz des Geräts werde auf Brigadeebene entschieden.

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      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • Die Oppositionsparteien FPÖ und SPÖ sind empört über einen "PR-Gag" von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), bei dem neue Bundesheer-Funkgeräte von Klagenfurt nach Amstetten und wieder zurück transportiert werden, um sie bei einem Festakt zu übergeben
      • Die FPÖ kritisiert das als "übliche PR-Show der ÖVP" und die SPÖ fordert ein Ende der "Showpolitik" und eine Stärkung der Miliz
      • Das Verteidigungsministerium verteidigt das Vorgehen und betont, dass es egal sei, wo die Übergabe stattfinde, da beide Bataillone zur 7
      • Brigade gehören
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