Artenvielfalt

Postbusse sammeln österreichweit Wissen über Insekten

Um mehr Wissen über die heimische Insekten-Vielfalt zu erhalten, werden Insektenrückstände auf den Scheiben von Postbussen untersucht.

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Postbusse sammeln österreichweit Wissen über Insekten
Postbusse in Tirol, Kärnten, Nieder- und Oberösterreich helfen beim Sammeln von Daten über Insekten-Vielfalt.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Früher war die Windschutzscheibe nach einer längeren Auto- oder Busfahrt regelrecht übersät mit Insekten. Heute findet man dort aufgrund des Insektensterbens deutlich weniger Exemplare. Dieses "Wissen von der Busscheibe" sammelt nun das Institut für Zoologie der Universität Innsbruck.

Mithilfe von Postbussen in Tirol, Kärnten, Nieder- und Oberösterreich wird die Vielfalt an Insekten bzw. Kleinstlebewesen untersucht. Die Insektenrückstände auf den Scheiben der Postbusse dienen dabei als Ausgangsmaterial. Daraus werden dann DNA-Proben entnommen und entschlüsselt.

Man bedient sich bei dem Projekt "Insekten-Busmonitoring" der Tatsache, dass die Busse während der Fahrten in großer Zahl Insekten "sammeln", die auf die Frontbereiche und Windschutzscheiben prallen und dort ihre DNA-Spuren hinterlassen. "Damit generieren diese Fahrzeuge wertvolle Informationen zum Vorkommen von Insekten in den regelmäßig von ihnen befahrenen Gebieten, ohne dass weitere Insekten zu Monitoring-Zwecken zu Schaden kommen müssen", betonte Projektleiter Michael Traugott vom Institut für Zoologie.

Zustand der heimischen Insektenwelt

Die neue Methode (DNA-Spurenanalytik) spare Ressourcen und Zeit, sie decke auch erstmals größere Gebiete ab, hieß es. Fliegen, Mücken, Bienen und viele andere Arten, aber auch eingeschleppte (invasive) Arten, könnten im Zuge des Projekts in den ausgewählten unterschiedlichen Gegenden (Acker- und Grünland, Wald, Siedlungsgebiet) ausfindig gemacht werden. "Wir sehen, in welchem Zustand sich unsere Insektenwelt in Österreich befindet und wie sich die Artenvielfalt und Insektengemeinschaften verändern", erläuterte Traugott gegenüber der APA.

Das Projekt läuft seit April und dauert noch bis September an. Die Probenentnahme erfolgt drei Mal pro Monat entlang von vier Buslinien je beteiligtem Bundesland. In Tirol werden laut den Verantwortlichen intensiver Proben gezogen. Dort seien zudem zusätzlich Fangschalen entlang der Busstrecken aufgestellt.

Die Ergebnisse zur Artenvielfalt der Fluginsekten sollen letztlich im Herbst 2025 veröffentlicht werden. Gefördert wird das Projekt vom Biodiversitätsfonds Österreich, dem Klimaschutzministerium und der Europäischen Union.

Alfred Loidl, Vorstand Österreichische Postbus AG, freut sich über das Projekt. Es leiste einen "wesentlichen Beitrag zur Untersuchung der Artenvielfalt und zur Erhaltung unseres Ökosystems und damit zum Schutz unserer Umwelt", zeigte sich der Manager überzeugt.

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