Nun drohen ihm 25 Jahre Haft

"Polnischer Fritzl" folterte Date 5 Jahre lang im Stall

Fünf lange Jahre sperrte Mateusz J. eine junge Frau in einem Verlies ohne Wasser und Strom ein. Er quälte sie und verging sich immer wieder an ihr.

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"Polnischer Fritzl" folterte Date 5 Jahre lang im Stall
Am vergangenen Mittwoch wurde der «polnische Fritzl» verhaftet.
Foto: 20min.ch

Die Liste der Misshandlungen, die Mateusz J. aus dem polnischen 200-Seelen-Dorf Gaiki an der heute 30 Jahre alten Malgorzata verübte, ist lang und schockierend. Während über fünf Jahren hielt der polnische Gelegenheitsarbeiter die Frau, die er 2019 über ein Online-Datingportal kennengelernt hatte, in einem drei auf drei Meter großen Raum gefangen, in dem es weder einen Wasseranschluss noch Elektrizität gab. Das kleine Fenster hatte Mateusz zugemauert. Offenbar vermisste sie niemand.

Hinter der mit einem massiven Schloss versehenen Stahltür ließ der Mann über Jahre seine perversen Launen an der jungen Frau aus. Er ließ sie hungern, verprügelte sie mit den Fäusten und verschiedenen Gegenständen, erniedrigte sie verbal und vergewaltigte sie immer wieder auf brutalste Weise.

Mehrmals erlitt sie Knochenbrüche, die in einem Spital behandelt wurden – doch aus Angst schwieg Malgorzata gegenüber dem Personal. "Ich konnte den Ärzten nicht die Wahrheit sagen, ich hatte Angst, und er drohte mir, dass es noch schlimmer werden würde, wenn ich mich beschweren würde", zitiert "Bild" die Aussagen der Frau in einem polnischen Medium.

Kind sofort zur Adoption weggegeben

Selbst als sie in der Klinik ein Baby zur Welt brachte, das sofort zur Adoption freigegeben wurde, erzählte sie nichts von ihrer Qual. Seine gebrechlichen Eltern, mit denen Mateusz J. zusammenlebte, bekamen nichts von dem mit, was der "polnische Fritzl" mit Malgorzata anstellte. Diesen Spitznamen verpassten ihm polnische Medien wegen der Ähnlichkeit zum Fall Fritzl: Der Österreicher hatte seine Tochter 24 Jahre lang in einer Kellerwohnung eingesperrt und mit ihr sieben Kinder gezeugt.

Er hatte die heute 30 Jahre alte Malgorzata über vier Jahre lang eingesperrt und misshandelt.
Er hatte die heute 30 Jahre alte Malgorzata über vier Jahre lang eingesperrt und misshandelt.
Foto: 20min.ch

Eltern: "Er ist ein guter Junge"

"Er wandte psychische Gewalt gegen sie an, indem er sie isolierte, sie kontrollierte, demütigte, mit vulgären Worten beschimpfte und sie nur mit einer Sturmhaube auf dem Kopf aus dem Zimmer ließ. Er zwang das Opfer wiederholt mit Gewalt oder Drohungen zum Geschlechtsverkehr. Als Folge dieser Verhaltensweisen erlitt das Opfer im August 2023 eine Perforation des Verdauungskanals und im August 2024 eine großflächige Wunde in der linken Achselhöhle mit Schädigung der Lymphknoten", schreibt die Staatsanwaltschaft.

Doch als Malgorzatas Peiniger sie wegen dieser Schulterverletzung erneut ins Spital brachte, nahm sie allen Mut zusammen und vertraute sich den Ärzten an. Noch am selben Tag nahm die Polizei Mateusz J. fest. Er sitzt nun in Untersuchungshaft, ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft.

"Es war eine schöne Liebe"

Wie das langjährige Entführungsopfer gegenüber polnischen Medien erklärte, war sie auf der Suche nach einer neuen Liebe. Vor der Entführung habe sie viel mit Mateusz J. geschrieben, und verliebte sich. Das Opfer erinnert sich, dass es sich zu Beginn wie eine "schöne Liebe" angefühlt habe.

Die Eltern, die ganz in der Nähe des einstigen Stalls wohnen, in dem der Täter die Frau gefangen hielt, wollen nichts mitbekommen haben. Ihr Sohn sei "ein guter Junge". Doch im Dorf nahe der Stadt Głogów gilt er als kontaktscheuer Sonderling, dem man lieber aus dem Weg ging. Wie brutal und rücksichtslos er aber wirklich ist, wurde erst jetzt klar.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Mateusz J aus dem polnischen Dorf Gaiki hielt eine junge Frau fünf Jahre lang in einem fensterlosen Verlies gefangen, misshandelte und vergewaltigte sie wiederholt
    • Nachdem das Opfer bei einem Krankenhausaufenthalt den Mut fand, ihre Qualen zu offenbaren, wurde Mateusz J festgenommen und ihm drohen nun bis zu 25 Jahre Haft
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