Niederösterreich
Polizisten störten Ritual, da stach Mann fünf Mal zu
Ein 45-Jähriger hatte sich von zwei Polizisten bei einem göttlichen Ritual gestört gefühlt, versetzte dem Duo fünf Stiche mit einem Kampfmesser.
Wegen zweifachen Mordversuches musste ein gebürtiger Oberösterreicher gestern in Krems auf die Anklagebank.
Gottheit zu laut bejubelt
Der Arbeitslose war erst vor gut einem Jahr in den Bezirk Gmünd gezogen, vollzog zwei Tage vor Weihnachten lautstark ein Ritual zur Wintersonnenwende. Um 5.30 Uhr wurde es den Nachbarn zu bunt, die Polizei rückte an.
Der 45-Jährige war über die „Störung“ der Polizisten derart erbost, dass er Fausthiebe austeilte und einem Inspektor die Nase brach. Dann forderte er das Duo auf, die Waffen abzulegen, um eine Gleichheit der Kräfte herzustellen.
Dem Wunsch kamen die zwei Beamten (55, 58) nicht nach, der 45-Jährige zog sein Kampfmesser und stach fünf Mal zu.
Not-OP rettete Beamten.
Ein Beamter erlitt vier Stiche und überlebte nur dank Not-OP, der Kollege musste mit einem Wadenstich ebenfalls ins Krankenhaus.
Warum er trotz Waffenverbots ein Kampfmesser besessen hatte, erklärte der Angeklagte (Anwalt Heinrich Nagl) beim Prozess so: „Das ist ja ein Werkzeug.“ Die Attacke gab er zu, eine Tötungsabsicht indes nicht. Der psychisch labile 45-Jährige wurde für zurechnungsfähig, aber gefährlich erklärt.
Ein Urteil soll es am Donnerstag geben - eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher gilt als wahrscheinlich. Die Unschuldsvermutung gilt.