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Polizisten hielten Katzenstreu für Crystal Meth
Das darf wohl nicht wahr sein: Ein Texaner verbrachte drei Tage unschuldig im Gefängnis und verlor dann seinen Job. Alles nur, weil die Polizei Katzenstreu für Crystal Meth hielt.
Einfach unfassbar: Bei einer Routinekontrolle fanden Cops im Auto von Ross LeBeau eine Socke die mit rund 200 Gramm Katzenstreu gefüllt war. Als die Beamten fragten, was das sei, sagte, der Amerikaner, er wisse es nicht. Daraufhin führten die Polizisten zwei Drogen-Schnelltests durch: Das Ergebnis: Bei der Substanz handelt es sich um Crystal Meth.
Katzenstreu hilft gegen beschlagene Scheiben
Der 24-Jährige wurde daraufhin in Untersuchungshaft gesteckt. Erst als ein dritter Drogentest in einem Labor durchgeführt wurde, kam die Wahrheit ans Licht: Die Socke war nicht mit Methamphetamin, sondern mit Katzenstreu gefüllt gewesen.
Wie LeBeau dem Sender "ABC 13" sagte, habe sein Vater ihm eine mit mineralischem Klumpstreu gefüllte Socke gegeben und ihn geraten, die stets im Auto zu haben. Das sollte verhindern, dass sich die Fensterscheiben im Winter beschlagen.
Tests kosten zwei Dollar
Vor wenigen Tagen wurde der Fall endgültig geschlossen. Doch obwohl das Missverständnis geklärt wurde, trägt LeBeau jetzt die Folgen. Er verlor seine Stelle, nachdem sein Mugshot in den Nachrichten veröffentlicht wurde. In den ersten Berichten hieß es sogar, der Polizei sei "der Coup des Jahres gelungen". Mit der Festnahme des vermeintlichen Drogendealers seien "unsere Kinder und geliebte Menschen vor den Drogen bewahrt worden", meldete die Polizei.
LeBeau fordert darum eine Entschuldigung der Behörden. Er will seinen guten Ruf wiederhergestellt wissen. Sein Ärger richtet sich in erster Linie nicht gegen die Beamten, die ihn verhafteten, sondern eher gegen die billigen Schnelltests, die die Polizei einsetzt – und die in vielen Fällen ein falsch-positives Resultat anzeigen.
Sein Anwalt George Reul will erreichen, dass die Behörden die Testmethode neu bewerten. "Wegen diesen Zwei-Dollar-Tests wandern jedes Jahr Zehntausende Menschen fälschlicherweise in den Knast", sagt er zu "The Register".