Polizist und Ex-Problemkind machen gemeinsame Sache

Alle zwei Wochen treffen in der Wiener Millienum City zwei ziemlich unterschiedliche Welten aufeinander, um gemeinsame Sache zu machen. Der früher nicht so gesetzestreue Tschetschene Ahmad (23) und der aufrichtige Grätzl-Polizist Uwe (59) drehen dort das Format "Cop & Che", dass zum echten TikTok-Renner unter jungen Usern wurde und schon 1,8 Millionen Views und 94.400 Likes gesammelt hat

So wurden die unterschiedlichen Wiener zu Freunden

Die beiden Wiener lernten sich im Sommer beim Projekt "Gemeinsam.Sicher mit unserer Polizei" kennen, gerieten dort in ein Wortgefecht. Daraus entstand durch Folgegespräche so etwas wie eine Freundschaft. "Wir hatten unsere Differenzen, aber jetzt verstehen wir uns wirklich gut", so der Gruppeninspektor zu "Heute“.

Seit November werden die Clips aufgezeichnet. Und man merkt, dass die Chemie zwischen den beiden stimmt, wenn der Beamte dem Ex-Kampfsportler ruhig mit Augenzwinkern allerlei freche Fragen beantwortet: "Wie bring ich Cousins schwarz nach Europa?"  – ("Das ist eine der blödesten Sachen, die man machen kann.") oder "darf man als Albaner Serben schlagen" ("Nein, das ist nichtmal beim Fußball erlaubt.")

Tschetschene war jüngster Häftling des Landes

Ahmad stammt selbst aus schwierigen Verhältnissen, war als 14-Jähriger einmal Österreichs jüngster U-Häftling wegen des Verdacht auf schweren Raub, wurde freigesprochen und boxte sich zum Erfolg: "Ich verstell mich nicht, das ist mein Geheimnis." Jetzt hilft er jungen Leuten mit den Videos, zeigt einen Weg ohne Gewalt auf.

Anwalt freut sich über den Erfolg

Der besonders in der Tschtschenischen Community sehr geschätzte Wiener Star-Anwalt Florian Kreiner zeigt sich ebenfalls über den Erfolg des Video-Projekts erfreut: "Ich finde es extrem cool, dass dieser junge Mann hier mit seiner sympathischen Art aufzeigt, viele Menschen erreicht und positiv in Erscheinung trifft. Es gibt leider viele ungerechtfertigte Vorurteile gegen Tschetschenen. Ahmad kann dem hier eindrucksvoll entgegenwirken und ist dabei auch noch für viele junge Internet-Nutzer ein echtes Vorbild."