Wien

Polizei umstellt Fahnen-Zerreißerin bei Demo gegen Hass

Polizeischutz für jene Frau, die am Samstag bei einer Corona-Demo eine Regenbogenfahne auf offener Bühne zerriss.

Heute Redaktion
Teilen
Jennifer Klauninger, auf Facebook nennt sie sich "Jenny Klaus".
Jennifer Klauninger, auf Facebook nennt sie sich "Jenny Klaus".
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Dass am Montagabend überhaupt in Wien eine Demonstration gegen Homophobie stattfand, liegt an einem Vorfall vom Samstag. Aktivisten hatten bei einer Corona-Demo eine Regenbogen-Fahne auf der Bühne zerrissen. Die Wortführerin Jennifer Klauninger, auf Facebook nennt sie sich "Jenny Klaus", hatte ins Mikrofon gerufen: "Ihr seid kein Teil unserer Gesellschaft!". Sie setzt Homosexuelle mit Straftätern gleich: "Wir müssen unsere Kinder vor Kinderschändern schützen. Wir alle sind dafür verantwortlich."

Das Publikum quittierte die Aussagen mit Applaus. Später lieferte man die Erklärung nach, es habe sich beim Herz auf der Fahne um das geheime Symbol von Kinderschändern gehandelt.

Als Reaktion wurde zur Gegendemonstration unter dem Motto "Dem Hass keinen Platz" aufgerufen. Sie fand am Montag ab 19 Uhr am Platz der Menschenrechte in Wien statt. "Hetze ist keine Meinungsfreiheit", heißt es in der Facebook-Beschreibung des Events. "Hass gegenüber LGBTIQ-Personen muss mit allen Mitteln der Demokratie bekämpft werden – damit dieser nicht zum schleichenden Gift unserer Gesellschaft wird."

1/5
Gehe zur Galerie
    Dass am Montagabend überhaupt in Wien eine Demonstration gegen Homophobie stattfand, liegt an einem Vorfall vom Samstag.
    Dass am Montagabend überhaupt in Wien eine Demonstration gegen Homophobie stattfand, liegt an einem Vorfall vom Samstag.
    HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

    Kein Schlägertrupp, dafür Polizei

    Klauninger hatte angekündigt, ebenfalls dort "präsent zu sein". Und das Ihr Aufruf zur Unterstützung richtete sich dabei gezielt an Box-Vereine und Personen mit Kampferfahrung. Schließlich wurde sie aber nicht von einem "Schlägertrupp" beschützt, sondern von der Wiener Polizei. Mehrere Beamte bildeten eine Traube um die Frau und eine Handvoll ihrer Mitstreiter und schirmte die Gegendemonstranten ab. Wie der Journalist Michael Bonvalot auf Twitter schreibt, hätten die Corona-Kritiker "fast eine Stunde unter dem Schutz der Wiener Polizei provozieren" können, ehe sie abzogen.

    Die Polizei ermittelt aufgrund der Vorfälle am Samstag wegen Verdachts auf Verhetzung. Die Ermittlungen richten sich gegen mehrere Personen, die bereits namentlich bekannt sind, so Polizeisprecher Daniel Fürst. Zudem hat der grüne Gemeinderat Peter Kraus eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft eingebracht. Er zeigte sie stolz bei der Demo am Montagabend.

    1/54
    Gehe zur Galerie
      <strong>25.11.2024: "Alles andere wäre ja verrückt" – Kunasek-Ansage im TV.</strong> Allen Grund zur Freude hat Mario Kunasek nach seinem Wahlerfolg in der Steiermark. In der ZIB2 verriet er am späten Abend nun seine nächsten Schritte. <a data-li-document-ref="120074604" href="https://www.heute.at/s/alles-andere-waere-ja-verrueckt-kunasek-ansage-im-tv-120074604">Die Details &gt;&gt;&gt;</a>
      25.11.2024: "Alles andere wäre ja verrückt" – Kunasek-Ansage im TV. Allen Grund zur Freude hat Mario Kunasek nach seinem Wahlerfolg in der Steiermark. In der ZIB2 verriet er am späten Abend nun seine nächsten Schritte. Die Details >>>
      ORF
      Mehr zum Thema