Polizei stoppt Schächtung: Schafe und Ziegen tot

Ein 42-jähriger nigerianischer Staatsbürger steht laut Polizei im Verdacht, in der Zeit zwischen 9 und 10 Uhr auf dem Anwesen eines 46-jährigen Landwirtes insgesamt zwei Schafe und sechs Ziegen geschächtet zu haben. Offenbar hätten noch weitere Tiere geschächtet werden sollen, was die einschreitende Polizei verhindern konnte.

Das zuständige Veterinärreferat der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz wurde verständigt. Die geschächteten Tiere wurden beschlagnahmt und deren Entsorgung veranlasst. Die Polizei ermittel auf Verdacht der Tierquälerei. Zuletzt hatte in diesem Zusammenhang für Aufregung gesorgt, dass die Bezirkshauptmannschaft Murtal in einem Schreiben aufgefordert hatte, keine Schafe an Muslime zu verkaufen.

Das Schächten

Das Schächten ist das rituelle Schlachten von koscheren Tieren und kommt vor allem im Judentum und im Islam vor. Dabei werden Tiere meist unbetäubt mit einem tiefen Messerschnitt durch die Kehle ausbluten gelassen. Grundsätzlich darf in Österreich nur nach Betäubung geschlachtet werden.

Ausnahmen unter strengen Bedingungen gibt es bei rituellen Schlachtungen. Schächtungen dürfen in Österreich nur in einem speziellen Schlachthof unter Beisein eines Tierarztes stattfinden. Außerdem muss das Tier sofort nach dem Schächtschnitt wirksam betäubt werden. Außerdem darf der Schnitt nur "von einer Person, die aufgrund eines von einer gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaft ausgestellten Zertifikates dazu

berechtigt ist, ausgeführt werden", so der Gesetzestext.

Zahlen zu Schächtungen

Zahlen zu Schächtungen liegen aus dem Jahr 2014 vor. Demnach gab es nur in Niederösterreich (17) und der Steiermark (2) Betriebe, in denen das Schächten erlaubt war.

2014 wurden laut Statistik offiziell 384 Rinder, 5.676 Schafe und 58 Ziegen in Niederösterreich und 526 Rinder sowie 190.000 Stück Geflügel in der Steiermark geschächtet. Gesondert gekennzeichnet wird Fleisch von geschächteten Tieren übrigens nicht. (red)