Niederösterreich

Polizei legt dreistem Drogen-Ring das Handwerk 

Der Polizei in Niederösterreich gelang es, einen Drogenring auszuheben. Wie gefährlich die Gangster sind, zeigt ein Fluchtversuch eines Beteiligten.

Michael Rauhofer-Redl
Die Polizei konnte eine serbische Drogenbande ausheben.
Die Polizei konnte eine serbische Drogenbande ausheben.
LPD NÖ

In "umfassender und akribischer Ermittlungsarbeit" gelang es der niederösterreichischen Polizei laut eigenen Angaben, eine serbische Drogennande auszuforschen. Drei Männer aus Serbien stehen den Ermittlungsergebnissen zufolge im Verdacht, als Mitglieder einer kriminellen Vereinigung insgesamt neun Cannabis-Indoor-Aufzuchtanlagen in vier Wohnungen im 20. und 16. Wiener Gemeindebezirk betrieben zu haben. Die Wohnungen wurden mit gefälschten Ausweisen angemietet.

Mithilfe der Aufzuchtanlagen sollen sie eine Gesamtmenge von ca. 47 Kilogramm getrockneter Cannabisblüten zum Zwecke des gewerbsmäßigen Weiterverkaufes erzeugt haben. Durch den Verkauf der getrockneten Cannabisblüten soll ein niedriger sechsstelliger Eurobetrag erwirtschaftet worden sein.

Die Erhebungen der Ermittler des Landeskriminalamtes ergaben, dass die serbische Tätergruppierung die Cannabis-Aufzuchtanalagen seit zumindest Herbst/Winter 2021 betrieben haben soll.

Zwei der Beschuldigten – ein 22-Jähriger und ein 43-Jähriger ohne aufrechten Wohnsitz in Österreich – konnten am 14. Dezember 2022, gegen 13.30 Uhr, auf frischer Tat betreten werden. Bedienstete der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität des Landeskriminalamtes Niederösterreich nahmen die beiden beim Verlassen einer der eigens für die Cannabis-Aufzucht angemieteten Wohnungen in Wien vorläufig fest.

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    Die Polizei konnte eine serbische Drogenbande ausheben.
    Die Polizei konnte eine serbische Drogenbande ausheben.
    LPD NÖ

    Vor Polizei geflüchtet

    Bei der versuchten Festnahme eines dritten Beschuldigten am 14. Dezember 2022, gegen 14.05 Uhr, in 1020 Wien, beschleunigte dieser seinen Pkw, setzte einen aktiven Widerstand und flüchtete in Richtung Ungarn. Eine einschreitende Polizistin konnte sich nur durch einen Sprung zur Seite retten. Schließlich gelang es auch den flüchtigen Beschuldigten etwa 40 Minuten später auf der A 4 in Nickelsdorf, kurz vor der Staatsgrenze anzuhalten und vorläufig festzunehmen.

    Die Festnahme wurde ebenfalls von Einsatzkräften des Landeskriminalamtes Niederösterreich vollzogen. Bei dem dritten Beschuldigten handelt es sich um einen 45-Jährigen mit aufrechtem Wohnsitz in Wien.

    Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wurden Hausdurchsuchungen in den ermittelten Wohnungen durchgeführt. Bei den Durchsuchungen stellten die Kriminalisten insgesamt 780 Stück großteils erntereife Cannabispflanzen und mehr als 1.000 Gramm bereits getrocknete Cannabisblüten sicher. Weites wurde auch ein Bargeldbetrag in der Gesamthöhe von mehr als 5.000 Euro aufgefunden und sichergestellt.

    Die 780 Stück Cannabispflanzen ergeben laut Gutachten ein Gesamtgewicht von rund 29.000 Gramm getrockneter Cannabisblüten.

    Energieanbieter um Zehntausende Euro betrogen

    Im Zuge der weiteren Erhebungen konnten die Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich feststellen, dass in den für die Cannabis-Aufzuchtanlagen verwendeten Wohnungen jeweils der Zählerkasten manipuliert und der Strom widerrechtlich entzogen wurde.

    Durch die Entziehung von Energie entstand dem Energieanbieter ein Gesamtschaden von rund 89.000 Euro. Die drei serbischen Staatsbürger zeigten sich bei ihrer Einvernahme nicht geständig. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wurden die Beschuldigten in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert.

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      Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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