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Polizei gibt "Warnmitteilung an die Bevölkerung" aus
Dringender Aufruf der Polizei in Österreich: In der "Warnmitteilung an die Bevölkerung" wird auf eine Falle hingewiesen, von der alle wissen sollen.
In einer "Sonderpresseaussendung" schreibt die Polizei, konkret die Landespolizeidirektion Tirol, am Mittwoch: "Aktuelle Anruf-Betrugswelle! Warnmitteilung an die Bevölkerung!" Im Text heißt es: "Betrüger geben sich am Telefon als Polizisten oder Kriminalbeamte aus und versuchen Bargeld und Wertsachen herauszulocken. Schützen Sie sich und warnen Sie Ihre Angehörigen." Aktuell komme es vermehrt zu solchen Betrugsanrufen in Innsbruck und Innsbruck-Land. Betroffen von der fiesen Masche ist aber seit Wochen und Monaten ganz Österreich.
Immer wieder geben sich Betrüger am Telefon als Exekutivbeamte aus und fragen unter verschiedenen Vorwänden die Opfer über ihre finanziellen Verhältnisse aus. Sie verlangen von den Opfern, Ihr Geld oder Ihre Wertsachen an die vermeintliche Polizei zu übergeben. Diese würden dann von einem Kollegen in Zivil abgeholt werden. Die Kriminellen üben bei ihrer Tatausführung einen massiven Druck aus und wirken einschüchternd, wodurch ihre Opfer schwer einen klaren Kopf bewahren können und so dazu gebracht werden, den Anweisungen zu folgen.
Sohn/Tochter-Trick und Love-Scam-Fälle
Außerdem wird behauptet, es sei wichtig, niemandem von dem Anruf zu erzählen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Zudem erfolgt meist die Anweisung, das Telefonat nicht zu beenden. So bleiben die Täter durchgehend in der Leitung und wissen dadurch über jeden Schritt der Opfer Bescheid. Aber: Die Polizei fordert niemals telefonisch Geld von dir. Die Polizei erkundigt sich auch niemals telefonisch über dein Vermögen. Die Polizei wird dich zudem niemals anrufen oder zu dir nach Hause kommen, um dein Vermögen zur Verhinderung eines Diebstahls sicherzustellen.
Achtung, weiter kursieren auch der Sohn/Tochter-Trick und Love-Scam-Fälle in Österreich. Bei Love Scam spielen Betrüger ihrem Gegenüber die große Liebe vor, um sie zu großen Geldzahlungen zu bewegen. Ein bisher unbekannter Täter kontaktierte etwa im Zeitraum Anfang Mai 2023 bis zum 18. Juni 2023, eine 47-jährige Frau aus dem Bezirk Spittal an der Drau via soziale Netzwerke. Dabei gab sich der Unbekannte als amerikanischer Soldat aus und täuschte dem Opfer seine Liebe und seinen Heiratswillen vor.
Schnell sind mehrere Tausend Euro weg
Um seine Ausreise von Syrien nach Österreich finanzieren zu können, verleitete der Täter das Opfer zu mehreren Geldüberweisungen. Dem Opfer entstand dabei ein Gesamtschaden in der Höhe von mehreren tausend Euro. Beim Sohn/Tochter-Trick wiederum geben sich die Betrüger als Verwandte aus, die dringend Geld benötigen würden. Derzeit erhalten viele Menschen Nachrichten, wie etwa "Hallo Mama, ich habe mein Handy kaputt gemacht. Meine Sim war auch kaputt, ich kann nicht viel tun, aber kannst du mir eine WhatsApp schreiben 4367764729517".
Doch bei diesen Nachrichten handelt es sich nicht um Mitteilungen der eigenen Tochter oder des eigenen Sohnes, sondern um die von Betrügern. "Durch die neue Vorgehensweise der Täter erreichen sie nun mehr Menschen innerhalb kurzer Zeit", so das Bundeskriminalamt auf ihrer Homepage. Über eine unbekannte Nummer werden via SMS-Nachrichten an (potenzielle) Opfer verschickt, in denen sich die Betrüger als Kind der Empfängerinnen und Empfänger ausgeben und mitteilen, dass sie eine neue Nummer haben. Das alte Mobiltelefon sei verloren oder durch einen Wasserschaden unbrauchbar geworden.
Bei Nachrichten immer misstrauisch sein
Da am neuen Telefon die Banking-App aber noch nicht funktioniere und eine dringende Zahlung durchgeführt werden müsse, wird um Aushilfe gebeten. Die Opfer sollen einen meist vierstelligen Betrag an eine bestimmte Empfängerin oder Empfänger überweisen und das Geld werde so bald wie möglich zurückgezahlt. Um möglichst viele Menschen innerhalb kurzer Zeit zu erreichen und so illegal mehr Geld zu lukrieren, versenden die Täter nun Massen-SMS. Der Inhalt "Hallo Mama" oder "Hallo Papa" soll zudem vermitteln, dass das eigene Kind eine neue Nummer hätte.
Die Verhaltenstipps der Polizei:
• Geben Sie telefonisch keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis!
• Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! Brechen Sie das Gespräch ab!
• Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten Personen in Ihre Wohnung!
• Fordern Sie von unbekannten Polizisten den Dienstausweis!
• Wenn Sie von unbekannten Polizisten persönlich aufgesucht werden, rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Polizeidienststelle an, von der der angebliche Polizist kommt! Suchen Sie die Telefonnummer der Dienststelle selbst heraus und wählen Sie nicht die vom unbekannten Polizisten angegebene Telefonnummer!
Wichtig: Lassen Sie den Besucher während dieser Abklärung vor der abgesperrten Tür warten!
• Beim geringsten Verdacht verständigen Sie über Notruf 133 die Polizei!
• Übergeben Sie niemals Geld, Schmuck oder andere Vermögenswerte an unbekannte Personen!