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Polizei ermittelt! Hat Suarez beim Sprachtest betrogen?

Luis Suarez hat alles unternommen, um den Wechsel zu Juventus Turin doch noch zu ermöglichen. Vielleicht ein bisschen zu viel. Die Polizei ermittelt. 

Markus Weber
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Luis Suarez ist ins Visier der italienischen Polizei geraten.
Luis Suarez ist ins Visier der italienischen Polizei geraten.
Picturedesk

Nach seiner Ausbootung bei Barcelona war sich der 33-jährige Uruguayer bereits mit dem italienischen Serienmeister einig. Die Vollzugsmeldung war nur eine Frage der Zeit. Doch bürokratische Hürden verhinderten das spektakuläre Engagement des "Pistoleros". 

Denn in der Serie A darf jeder Klub pro Transferperiode bloß zwei Nicht-EU-Staatsbürger unter Vertrag nehmen. Diese Quote hatten die Turiner bereits mit Arthur und Weston McKennie erfüllt. Also brauchte Suarez einen italienischen Pass, um für die "Alte Dame" auflaufen zu können. 

Polizei ermittelt

Eigentlich kein Problem, ist Suarez´ Frau Sofia Balbi doch die Tochter eines nach Uruguay ausgewanderten Italieners. Deshalb suchte der "Beißer" um den italienischen Pass an. Problematischer war da schon der dafür nötige Sprachtest, den Suarez vergangenen Donnerstag an der Universität von Perugia bestanden hatte, italienische Sprachkenntnisse auf B1-Niveau nachweisen konnte.

Oder doch nicht? Die Polizei hat jedenfalls Ermittlungen gegen den 33-Jährigen vorgenommen. Suarez soll beim Sprachtest betrogen haben. "Unregelmäßigkeiten traten bei der am 17. September durchgeführten Zertifizierungsprüfung der italienischen Sprache des uruguayischen Fußballspielers Luis Alberto Suarez Diaz auf, die notwendig war, um die italienische Staatsbürgerschaft zu erhalten", zitierte die "Marca" aus einem Polizei-Dokument. 

Kannte Suarez die Fragen?

Demnach soll Suarez die Fragen bereits im Vorfeld gekannt haben. "Aus den untersuchten Aktivitäten geht hervor, dass Themen zuvor mit dem Kandidaten vereinbart wurden", hatte Staatsanwalt Raffaele Cantone in einer Aussendung erklärt. Dem Uruguayer droht nun eine Strafe. 

Juve-Deal schon geplatzt

Besonders bitter für den Stürmer: Sein Wechsel zur "Alten Dame" war schon vor dem Sprachtest geplatzt. Der italienische Meister hatte Abstand von einer Suarez-Verpflichtung genommen, weil sich die Einbürgerung über das Ende der Transferperiode am 5. Oktober hinaus ziehen würde. 

Nun ist Atletico Madrid in der Favoritenrolle, hat bereits Alvaro Morata Richtung Juve abgegeben, um Suarez verpflichten zu können. Doch Barca will sich querlegen und die "Colchoneros" auf eine Liste von "verbotenen Klubs" setzen lassen, zu denen Suarez nicht wechseln darf, weil die Madrilenen ein Barca-Konkurrent sind.