Österreich
Polizei: "Angriffswelle" von Neffentrick-Betrügern
In nur einer Woche registrierte die Polizei in OÖ 14 Fälle, in denen Betrüger mit dem so genannten "Neffentrick" ältere Menschen um ihr Geld bringen wollten.
Die Polizei geht davon aus, dass die Dunkelziffer sogar noch viel höher liegt. "Zumindest entstand bei den angezeigten Fällen kein Schaden, da die Betroffenen die Betrugsabsicht – wenn auch nicht sogleich – erkannten und es somit zu keiner Geldübergabe kam", teilt die Polizei mit.
Die Behörde appelliert dringend an die Opfer solcher Anrufe, sich durch die "mitunter schauspielerische Leistung der Betrüger" keinesfalls zu einer Geldübergabe nötigen oder überreden zu lassen. Erst kürzlich ließ eine 98-Jährige (!) die Bande abblitzen.
Das sind die jüngsten drei Fälle, die bei der Polizei angezeigt wurden:
Neffe aus Deutschland
Eine 77-jährige Pensionistin erhielt am 26.Oktober 2017 um 14:45 Uhr von einem hochdeutschsprechenden Mann einen Anruf auf das Festnetztelefon. Der Mann stellte sich als ein Neffe aus Deutschland vor. Die Pensionistin sagte, dass sie gar keine Verwandten in Deutschland habe, woraufhin der Anrufer auflegte.
"Freund von Emmi"
Ein Pensionist (86) aus Wilhering erhielt am 26.Oktober 2017 um 15 Uhr von einem hochdeutschsprechenden Mann einen Anruf auf das Festnetztelefon. Der Mann stellte sich als der "Freund von Emmi" vor. Nachdem der Pensionist fragte, wie denn der Anrufer hieße, sagte dieser: "Das musst du schon wissen!". Anschließend sagte der Anrufer, er würde Geld für eine Wohnung im Wasserwald brauchen. Darauf erkannte der 86-Jährige den Betrug und sagte schlagfertig: "Ich habe so viel Geld, soviel kannst du gar nicht brauchen." Daraufhin legte der Anrufer auf.
"Kennst du mich nicht?"
Gleich drei Anrufe erhielt ein 70-jähriger Pensionist, ebenfalls aus Wilhering. Sowohl am 25. Oktober 2017 als auch am 26.Oktober 2017 bekam er Anrufe auf das Handy bzw. Festnetztelefon. Gleich zu Beginn sagte einmal ein Mann, dann eine Frau in hochdeutsch: "Kennst du mich nicht?!" Den daraufhin gesagten Namen verstand der Pensionist nicht. Der Wilheringer verwickelte die Frau bzw. den Mann in ein Gespräch, worauf dieser dann plötzlich auflegte. Zu einer konkreten Geldforderung sei es bei den Gesprächen nicht gekommen.
Tipps der Polizei
•Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben und Sie diese nicht erkennen.
•Geben Sie niemals Auskünfte über Ihre finanziellen Verhältnisse.
•Halten Sie nach einem Anruf mit Geldforderungen sofort Rücksprache mit Familienangehörigen oder Vertrauenspersonen.
•Lassen Sie sich niemals zu Geldabhebungen drängen.
•Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
•Informieren Sie bei verdächtigen Anrufen sofort die Polizei.
(rep)