Welt
Polen: Regierungskritiker zündete sich selbst an
Ein Mann hat sich am Donnerstag aus Protest gegen die polnische Regierung selbst in Brand gesteckt.
Um seine Wut gegen die Politik des Landes auszudrücken, hat sich ein Regierungskritiker vor dem Kulturpalast in Warschau mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und sich anschließend selbst angezündet.
Neben sich am Boden hatte der Pole regierungskritische Flugblätter liegen. Darin wirft er der nationalkonservativen PiS-Partei (Prawo i Sprawiedliwo, übersetzt: Recht und Gerechtigkeit) vor, Bürgerrechte zu missachten, die Justiz zu zerstören und die Verfassung zu brechen. Der Chef der Partei, Jaroslaw Kaczynski, wird in dem Schreiben beschuldigt, "Blut an den Händen" zu haben.
"Ich hoffe, mit meinem Tod viele Menschen aufzurütteln", steht weiters auf dem Flyer, den die Stadtratsabgeordnete Paulina Piechna-Wieckiewicz via Twitter veröffentlichte. Sie habe den Mann brennen sehen, als sie von einer Sitzung kam.
Die nationalkritische PiS-Partei hat seit ihrem Amtsantritt vor etwa einem Jahr viele Reformen umgesetzt, die sowohl von der Opposition, als auch von der EU, als Einschränkung der Rechtsstaatlichkeit kritisiert werden. Im Juli gingen tausende Bürger auf die Straße, um gegen die Justizreform zu demonstrieren.
Menschen hätten versucht, ihn zu löschen. Er überlebte und wurde mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert.
(ek)