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Polen-Politiker gibt Alkohol Schuld an Geburtenrate

Der Vorsitzende der polnischen Regierungspartei, Jaroslaw Kaczynski, hat mit Äußerungen über den Alkoholkonsum von Frauen für Empörung gesorgt.

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Jaroslaw Kaczynski, der Vorsitzende der rechtspopulistischen PiS in Polen, sorgte mit einer Aussage für Negativschlagzeilen. (Archivbild)
Jaroslaw Kaczynski, der Vorsitzende der rechtspopulistischen PiS in Polen, sorgte mit einer Aussage für Negativschlagzeilen. (Archivbild)
Agencja Wyborcza.pl via REUTERS

Der Chef der rechtspopulistischen PiS machte angebliche Trinkexzesse junger Frauen für die niedrige Geburtenrate in Polen verantwortlich. Für diese Äußerungen wurde er von Oppositionspolitikern scharf kritisiert.

"Wenn es so weitergeht, dass junge Frauen bis zum Alter von 25 Jahren genauso viel trinken wie gleichaltrige Männer, dann wird es keine Kinder geben", hatte der 73-jährige Junggeselle am Samstag gesagt. "Ein Mann muss im Durchschnitt 20 Jahre lang exzessiv trinken, um Alkoholiker zu werden, eine Frau nur zwei." Kaczynski stützte seine Behauptungen nach eigenen Angaben auf einen Arzt, der ein Drittel seiner männlichen alkoholkranken Patienten habe heilen können, "aber keine Frauen".

"Patriarchalischer alter Knacker"

Die linke Abgeordnete Joanna Scheuring-Wielgus wies Kaczynskis Äußerungen als "Unsinn" zurück und nannte ihn "einen patriarchalischen alten Knacker". Die liberale Parlamentarierin Katarzyna Lubnauer bezeichnete die Aussagen des früheren Regierungschefs als "Blödsinn", der Frauen beleidige. Offiziellen Statistiken zufolge liegt die aktuelle Geburtenrate in Polen bei rund 1,3 Kindern pro Frau und damit unter dem EU-Durchschnitt.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com

    Kritiker argumentieren, dass Frauen in Polen aus finanziellen Gründen und aufgrund des restriktiven Abtreibungsrechts zögerten, Kinder zu bekommen. Polens oberstes Gericht hatte mit Unterstützung der nationalkonservativen Regierung im Oktober 2020 auch die Abtreibung schwer fehlgebildeter Föten für verfassungswidrig erklärt und die ohnehin strengen Vorgaben damit weiter verschärft.

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