Fussball
Podolski rastet aus: "Schiris haben keine Eier mehr"
Lukas Podolski platzt der Kragen. Der deutsche Kult-Kicker teilte gegen den Video-Referee aus. Und sprach Probleme an, die es auch in Österreich gibt.
Auslöser der Podolski-Verbalentgleisung war das 2:2 seines Klubs Gornik Zabrze gegen Legia Warschau. Der Podolski-Verein gab dabei eine 2:0-Führung aus der Hand, weshalb der ehemalige deutsche Teamspieler, der angeschlagen passen musste, nach dem Spiel auf das Schiedsrichtergespann losging.
Beim YouTube-Kanal "Prawda Futbolu" lederte der mittlerweile 37-Jährige los, nahm sich kein Blatt vor den Mund. Und prangerte an, dass Spielleiter kaum noch selbstständig Entscheidungen treffen würden. "Was soll ich dazu noch sagen? Jeder weiß, dass ich ein Gegner des VAR bin. Er nimmt den Zuschauern die Emotionen. Und in dem Spiel wurde ich einmal mehr bestätigt", so Podolski mit Blick auf mehrere strittige Aktionen im Spiel.
"Schiris haben keine Eier"
"Der Schiedsrichter trifft doch keine Entscheidungen. Die Schiris haben einfach keine Eier mehr", so die Ansage des Weltmeisters von 2014. "Bei jeder strittigen Situation, egal ob Foulspiel, Freistoß oder Eckball, geht der Finger zum Ohr. Er trifft keine Entscheidung, nur die Leute im Bus", so Podolski weiter. In Polen gibt es keine VAR-Zentrale, dort sitzen die Video-Schiedsrichter in einem Übertragungswagen vor dem Stadion. "Es tut mir leid, wenn ich das so ausdrücke, aber für mich ist das einfach scheiße", schloss der ehemalige deutsche Teamspieler seine Schimpftirade.
Podolski spricht damit allerdings ein auch in Österreich immer wieder vieldiskutiertes Problem an: Schiedsrichter, die eigentlich die finale Entscheidung treffen, würden sich demnach häufig auf die Entscheidung der Video-Referees verlassen. Und die sorgen immer wieder für Diskussionen. So meine etwa Peter Pacult, Coach von Austria Klagenfurt, noch im April: "Schalten wir den VAR ab. Ich weiß nicht, was die da unten schauen. Schnapsen die oder was?"