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AfD-Politiker lebt plötzlich neben Holocaust-Denkmal

Heute Redaktion
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Aktivisten rächen sich an Rechtspolitiker Björn Höcke für "Denkmal der Schande"-Sager und bauten heimlich auf dessen Nachbargrundstück eine Kopie.

Quasi über Nacht ist am Mittwoch neben dem Haus des thüringischen AfD-Vorsitzenden Björn Höcke im sonst so heimeligen Dorf Bornhagen im Eichsfeld in Thüringen ein Holocaust-Denkmal in die Höhe gewachsen.

Die Künstlerinitiative "Zentrum für Politische Schönheit" (ZPS) hat aus Protest auf dem direkten Nachbargrundstückes 24 Betonstelen – eine eine Nachbildung des Berliner Mahnmals – errichtet.

Wie etwa die "Frankfurter Allgemeine" berichtet, wollen die Aktivisten sich damit für die Aufreger-Rede Höckes in Dresden im Jänner diesen Jahres revanchieren, bei der der Rechtspolitiker das Berliner Monument als "Denkmal der Schande" bezeichnet und "eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" gefordert hatte.

"Weil Höcke ein 'heimlicher Verehrer' des Denkmals ist, bauen wir es ihm jetzt direkt vors Haus", witzeln die Aktionskünstler in einem Video. Sie hatten sich direkt im Jänner heimlich auf dem Grundstück eingemietet und wohnen seitdem "Zaun an Zaun zum Posterboy der Rechten". Das Geld dafür wurde in einer Spendenaktion gesammelt. Mehr als 1.500 Unterstützer spendeten über 44.000 Euro für das skurrile Projekt.

Das Berliner Holocaust-Denkmal im Videobeitrag der "Deutschen Welle".

Zudem hat das ZPS den "Zivilgesellschaftlichen Verfassungsschutz Thüringen" ins Leben gerufen – weil sich der behördliche Verfassungsschutz nicht mit Höcke befassen wolle.

Kniefall vor Mahnmal gefordert

Die Aktivisten wollen den "rechtsradikalen" AfD-Politiker so lange beobachten lassen, bis dieser als Entschuldigung für seine Aussagen einen Kniefall vor einem der beiden Mahnmale hinlegt. Dann könne die "zivilgesellschaftliche Überwachung vorerst eingestellt" werden.

Die geforderte Geste erinnert an den berühmten Kniefall des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt im Jahr 1970 in Warschau. Die bedeutende Geste vor dem Mahnmal des Ghetto-Aufstandes im Jahre 1943 hatte die Entspannungspolitik zwischen Deutschland und dem Ostblock eingeleitet.

(rcp)