Zusatzgebühr

Platz an Sonne kostet! Abzockmasche verärgert Gäste

In Sevilla sorgt eine neue Gebühr einiger lokaler Restaurants für Empörung. Für bestimmte Plätze müssen Gäste neuerdings eine Zusatzgebühr zahlen.

Platz an Sonne kostet! Abzockmasche verärgert Gäste
Gewisse Lokale in Sevilla verlangen einen Preisaufschlag bei bestimmten Plätzen.
Jordan Banks / robertharding / picturedesk.com (Symbolbild)

Bereits vergangenen Sommer haben einige Restaurants im französischen Saint-Tropez großen Unmut auf sich gezogen, nachdem sie Gäste abgelehnt hatten, die zu wenig Geld ausgegeben hatten. Nun verärgern einige Restaurants im spanischen Sevilla ihre Gäste mit einer neuen Abzockmasche: Wer einen speziellen Platzwunsch hat, muss einen Aufpreis bezahlen.

Das berichtet die spanische Zeitung "El Correo". "Obwohl wir für zwei Personen auf der sonnigen Terrasse reserviert hatten, setzten sie uns an einen schattigen Tisch", beschwerte sich eine einheimische Frau auf Tripadvisor über ein Restaurant in Sevilla.

"Als wir um einen Tischwechsel baten, teilte uns die Kellnerin mit, dass der gewünschte Tisch reserviert sei und ein Aufpreis von zehn Euro anfallen würde." Besonders frustrierend für die Gäste: Die Plätze in der Sonne blieben trotz angeblichen Reservationen leer.

Restaurant spricht von Premium-Tischen

Das liesß die Restaurantbesitzerin nicht auf sich sitzen und wies auf Tripadvisor darauf hin, dass es sich bei den Tischen auf der Sonnenterrasse um Premium-Tische handle, die auf der Speisekarte sowie auf der Website des Restaurants aufgeführt seien. Dieser Aussage widersprachen jedoch die beiden Gäste.

Vorsicht bei der Platzwahl in Restaurants in Sevilla: Es könnten Zusatzgebühren anfallen.
Vorsicht bei der Platzwahl in Restaurants in Sevilla: Es könnten Zusatzgebühren anfallen.
imago stock&people

Weiter führte die Restaurantbesitzerin aus, dass die Tische auf der Sonnenterrasse beim Besuch der beiden Gäste reserviert waren und bereits im Voraus der nötige Zuschlag bezahlt wurde.

Umstrittenes Gesetz erlaubt Zusatzgebühr

Damit handelt sie zwar legal, umstritten ist die Praxis trotzdem. So können Restaurants nach spanischem Recht Extraleistungen gesondert berechnen – wenn sie deutlich und sichtbar ausgezeichnet sind. Eine mündliche Mitteilung reicht nicht.

Konsumentenschützer Rubén Sánchez vom Verband Facua erklärt gegenüber der Zeitung "El Correo de Andalucia": "Die Extra-Gebühren sind nur rechtens, wenn die Gäste vorher darüber informiert worden sind und die unterschiedlichen Preise klar gekennzeichnet sind." Restaurants, die sich nicht an diese Regelung hielten, riskierten Anzeigen und Strafen.

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