Szene
Piefke-Saga: "Alle Hauptdarsteller sind wieder dabei"
Von der Corona-Causa in Ischgl inspiriert, arbeitet Felix Mitterer derzeit am fünften Teil der Kult-Serie "Die Piefke Saga".
Noch sitzt Felix Mitterer in Südtirol, doch schon bald will er mit seiner Frau nach Schwaz in Tirol übersiedeln. "Heute" erreichte den Autor zwischen Umzugskisten und Drehbüchern. "Ich dachte nicht, dass ich jemals einen fünften Teil schreiben würde, aber da muss ich jetzt durch. Ich würde gerne nächstes Jahr im März mit den Dreharbeiten in Ischgl beginnen", erzählt der 72-Jährige. Ein Exposé zum fünften Teil der "Piefke Saga" hat Mitterer bereits geschrieben. Im Zentrum der Geschichte steht die Partymeile in Ischgl. In den nächsten Wochen soll das Drehbuch mit dem ORF besprochen werden.
Bloéb und Moretti sind wieder dabei, Kurt Weinzierl kommt als Geist vor
"Ich hab schon mit allen Hauptdarstellern geredet. Die sind alle wieder dabei. Ich hab ihnen gesagt, sie sollen sich selber darüber Gedanken machen, was nach 30 Jahren aus den Figuren geworden ist. Gregor Bloéb wird den Bürgermeister spielen. Auch der Kurt Weinzierl wird als Geist vorkommen und es wird einige Rückblenden geben." Das Besondere am fünften Teil: "Man wird ihn auch verstehen, ohne die anderen vier Teile gesehen zu haben." Auch bei der Besetzung der Kinder und Enkelkinder der Familien Sattmann, Wechselberger und Krimbacher vom Rotterhof hat Mitterer schon genaue Vorstellungen: "Es müssen echte Tiroler sein. Vielleicht spielen die Kinder vom Gregor (Anm. Gregor Bloéb) und Tobias (Anm. Tobias Moretti) mit."
➤"Ich hab schon mit allen Hauptdarstellern geredet. Die sind alle wieder dabei. Ich hab ihnen gesagt, sie sollen sich selber darüber Gedanken machen, was nach 30 Jahren aus den Figuren geworden ist. Gregor Bloéb wird den Bürgermeister spielen. Auch der Kurt Weinzierl wird als Geist vorkommen und es wird einige Rückblenden geben."
Zum Wirbel um den Corona-Hotspot Ischgl sagt Mitterer: "Die wussten nicht wie gefährlich Corona ist und haben ihren Wahnsinn einfach weiterbetrieben. Jetzt tun sie mir schon ein bisserl leid. Ischgl war bevor die Seilbahn gekommen ist hundsarm, jetzt sind sie hundsreich. Als ich die Russen-Saga schreiben wollte, war ich länger dort. Da haben barbusige Mädchen im Dirndl vor Lokalen getanzt. Da wollte ich nicht rein. Ich hoffe, dass sich der Ballermann in Ischgl nach Corona etwas beruhigt, außer die Touristen fahren mit selbstmörderischen Gedanken wieder hin, nur um sich ihren Schnapps reinzuschütten."
Bereits vor einigen Jahren wollte der Tiroler eine Russen-Saga schreiben. "Es sollte um eine reiche russische Familie gehen, die sich in Tirol niederlassen will. Dann kam die Krim-Krise und die Lust an der Satire ist mir ein wenig vergangen", so Mitterer. Dass russische, arabische und chinesische Touristen im neuen Teil (eventuell sogar mehreren neuen Teilen) der "Piefke-Saga" vorkommen, ist aber nicht ausgeschlossen.
"Mein erster Roman wird mein letzter Roman sein"
Neben dem neuen Teil der Kult-Saga hat Mitterer noch weitere Projekte in Planung. "Ich mache aus dem Theaterstück Galápagos ein Drehbuch für eine deutsche Firma und Adrian Goiginger (Anm. "Die beste aller Welten"-Regisseur) macht aus Märzengrund einen Kinofilm." Erst im April ist sein erster Roman "Keiner von euch" erschienen. „Ich beschäftige mich seit Mitte der 90er mit Angelo Soliman. Das Buch ist ein Sittenbild von Wien geworden. Es wird aber mein erster und letzter Roman sein. Ich bin nimmer jung und rauche noch ganz viel. Ich hab mir überlegt es zu lassen, aber jetzt ist es auch schon ghupft wie ghatscht,“ so der Autor.
„"Ischgl war bevor die Seilbahn gekommen ist hundsarm, jetzt sind sie hundsreich. Als ich die Russen-Saga schreiben wollte, war ich länger dort. Da haben barbusige Mädchen im Dirndl vor Lokalen getanzt." - Felix Mitterer“
Und was macht Felix Mitterer eigentlicht, wenn er einmal gerade nicht am Schreiben ist? Spoiler: Fernsehen. "Lesen tu ich eigentlich nur Sachen die ich für die Arbeit brauche. Nach der Arbeit tu ich dann gern fernsehen. Auf Sky hab ich mir die Serie "The Young Pope" angeschaut, die war wunderbar geschrieben. Und auf Amazon Prime schau ich "Tales from the Loop". Netflix hab ich jetzt gekündigt, weil ich in Südtirol fast nur italienische Serien reinbekomme und so gut ist mein Italienisch dann auch wieder nicht."