Drohung auf Beerdigung

"Pick dir ane, brech’ dir Nase" – Haft für Schimpforgie

Ein Wiener wurde montags am Landesgericht verurteilt, nachdem er seine ältere Schwester und deren Familie wüst beschimpft und bedroht hatte.

Christian Tomsits
"Pick dir ane, brech’ dir Nase" – Haft für Schimpforgie
In Gucci-Sneakers wankte der Angeklagte in den Gerichtssaal, fasste eine Haftstrafe aus.
Denise Auer

Geschworenenprozess am Landl gegen ein Wiener Original auf Abwegen: Als der gemeinsame Vater im Sterben lag, soll sich Thomas R. (35) gegenüber seiner Schwester zu einer beispiellosen Schimpftirade hinreißen haben lassen – "ich war in Rage und hab zu viel Cola-Whiskey getrunken", verteidigte sich der Angeklagte.

Die um sieben Jahre ältere Frau – bei der sich der 35-Jährige ganze zwei Jahre lang nicht gemeldet hatte – konnte geistesgegenwärtig das Gespräch aufzeichnen. Neben Drohungen und Nötigungen musste die Frau auch tiefste Beleidigungen über sich ergehen lassen.

Beispiel gefällig: "Ich pick’ ich dir eine vor der gesamten Familie, breche dir die Nase und hau dir das Gesicht ein, du Schl*mpe– das hab ich auf die Mutter geschworen." Beim bevorstehenden Begräbnis des Vaters drohte der Angeklagte der gesamten Familie Schläge und Vergewaltigungen an. "Ich ging aus Angst nicht zur Beisetzung und konnte dadurch nicht Abschied nehmen", erklärte das eingeschüchterte Opfer vor Gericht.

"Er war immer schon Problemkind"

Der Grund für die ordinären Gewaltphantasien des Bruders sei "Sorge um das Erbe" gewesen. "Ihr Vater liegt im Sterben und sie denken nur ans Erben", rügte ihn die beisitzende Richterin und gab zu bedenken, dass der Nachlass ohnehin nur aus einem ramponierten Gebrauchtwagen und einer abgewohnten Genossenschaftswohnung bestand. "Mein Bruder war immer schon das Problemkind", resümierte die Zeugin.

Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133

Mann zu Polizist: "Heast Narrischer!"

Der Mann, der auch "Heil Hitler" gerufen haben soll, schreckte sogar vor Polizisten nicht zurück. Als ein Beamter ihn nach dem Vorfall vom 22.12.23 um 8 Uhr früh telefonisch zum Verhör vorlud, lallte er in den Hörer: "Heast Narrischer! Host auf de Uhr g’schaut? I kum sicher ned. Du kannst mi am O*sch lecken". Ausländerfeindliche Aussagen bestritt er: "Ich habe fremde Freunde, kenne sogar eine Philippina." Das Gerichtsurteil nahm der dreifach Vorbestrafte indes kleinlaut zur Kenntnis: 7 Monate teilbedingte Haft, nicht rechtskräftig.

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    18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

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