Oberösterreich

Pfusch am Bau – Firma zahlte erst nach Exekution

Ein Bauträger war besonders dreist: Er wollte einen Schaden partout nicht beheben. Die Arbeiterkammer griff schließlich zu härteren Mitteln.

Selbst als die Arbeiterkammer eingriff, wollte das Unternehmen nicht einlenken.
Selbst als die Arbeiterkammer eingriff, wollte das Unternehmen nicht einlenken.
AKOÖ

2015 kaufte ein Ehepaar eine Eigentumswohnung in Vöcklabruck. Bei einer späteren Wartung der Wohnraumlüftung bemerkten Experten, dass das Gerät falsch installiert worden war.

Die Lüftung konnte deswegen nicht vollständig ausgebaut und überprüft werden. Der Bauträger zog einen Sachverständigen hinzu. Schnell war klar: Die Anlage kann nur dann ordentlich gewartet werden, wenn die Wartungstür entfernt wird.

"Das Unternehmen war trotz des Gutachtens nicht bereit, den Planungs- und Einbaufehler zu beheben. Die Wohnungskäufer wandten sich mit der Bitte um Unterstützung an uns", berichtet AK-Konsumentenschützerin Ulrike Weiß.

Die Arbeiterkammer kontaktierte die Firma mehrmals telefonisch und schriftlich, jedoch ohne Erfolg. Sämtliche Aufforderungen des Konsumentenschutzes, den Planungs- und Einbaufehler zu beheben, wurden ignoriert. 

Schaden-Ersatzklage über knapp 1.600 Euro

Das Ehepaar holte schließlich einen Kostenvoranschlag zur Korrektur des Fehlers ein. Mit Unterstützung der AK wurde eine Schaden-Ersatzklage über 1.597 Euro eingebracht.

Als sogar diese unbeantwortet blieb, musste der Exekutor die Kosten für die Behebung und fürs Gericht eintreiben.

"Wir setzen die berechtigten Forderungen unserer Mitglieder auch mit Hilfe des Gerichts durch", so AKOÖ-Präsident Andreas Stangl.

"Oft finden wir mit Unternehmen einvernehmliche Lösungen“,, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Kommt es allerdings zu keiner Vereinbarung, "dann setzen wir die berechtigten Forderungen unserer Mitglieder auch mit Hilfe des Gerichts durch".

Kritik am AMS

Erst dieser Tage warnte die Arbeiterkammer, dass das AMS immer mehr Bezugssperren verhänge. Menschen würden so in Existenznot getrieben. Sanktionen seien dabei häufig wirkungslos.

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com