Oberösterreich

Pflegerin: "Wer es nicht derschnauft, der stirbt"

100 Personen sind in OÖ noch immer auf der Intensivstation. Wie dramatisch die Lage ist, erzählt eine Pflegerin.

Peter Reidinger
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Eine Pflegerin betreut einen Corona-Intensivpatienten in einem Spital. (Symbolfoto)
Eine Pflegerin betreut einen Corona-Intensivpatienten in einem Spital. (Symbolfoto)
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"Die Patienten, die zu uns kommen, atmen nicht mehr, sie hecheln nur noch", erzählt eine Intensivpflegerin aus einem Spital in Oberösterreich. Und weiter: "Bei uns wurden bereits alle Beatmungsgeräte aufgestellt, wir erwarten das Schlimmste". Es werde öfter als vorigen Winter die Option der "Therapiebegrenzung" angewendet. Spricht: Es werden nicht mehr alle Möglichkeiten ausgeschöpft. 

"Wer es nicht derschnauft, der stirbt an kardiopulmonalem Versagen, also Kreislaufstillstand", so die anonyme Pflegerin (45)  weiter. Die Wochenzeitung "Der Falter" hat mit einigen Pflegekräften am Höhepunkt der vierten Welle gesprochen, die Aussagen veröffentlicht.

Mann schrieb Abschieds-SMS

Mitten in der Nacht habe man einen Mann etwa intubieren müssen, dieser habe noch eine Abschieds-SMS an seine Frau geschrieben. "Fürs Telefonieren war er zu schwach", so die Pflegerin aus einem "Provinzspital in OÖ", die anfügt: "Natürlich haben wir fast nur Ungeimpfte auf unserer Station".

Ein älterer Herr habe die Spitalsmitarbeiter beschimpft "und Herbert Kickl hochleben lassen". Er habe ja bloß einen Schnupfen. Dann sei er "völlig fertig am Beatmungsgerät gehangen". Er habe überraschend überlebt. "Vor kurzem hat er  dann plötzlich meine Hand genommen und 'Danke' gesagt", so die Pflegerin.

Auf die Ungeimpften sei sie nicht böse, so die Frau. "Das sind auch nur Menschen". Wütend sei sie aber auf die Politik. "Wir fühlen uns verarscht", so die Frau. Den Politikern in OÖ sei die Landtagswahl wichtiger gewesen, als das Thema Corona ordentlich anzugehen, so die Frau.

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