Szene
Petition für bisexuelle Wonder Woman gestartet
Online werden Unterschriften gesammelt, um die Superheldin zur LGBTQ-Pionierin zu machen.
Bisexuelle Menschen "sind übersexualisiert und unterrepräsentiert", beklagt die GLAAD-Repräsentantin Gianna Collier-Pitts im Begleittext der Petition. "Wir werden gierig, unehrlich und verwirrt genannt. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns outen ist so gering wie nirgends sonst, die Wahrscheinlichkeit, dass wir depressiv werden, so hoch wie nirgends sonst. Darüber hinaus werden wir öfter Opfer von sexueller und Intimpartner-Gewalt. Man sorgt dafür, dass wir uns unsichtbar fühlen und dadurch beginnen wir, und selbst als unsichtbar zu sehen."
Abhilfe, oder zumindest einen ersten Schritt in die richtige Richtung, könnte laut Collier-Pitts eine Kino-Superheldin schaffen. "Wonder Woman auf der großen Leinwand fortan an bisexuell zu machen, würde sie in den ersten, geouteten LGBTQ Superhelden, unabhängig von Geschlecht und DC- oder Marvelwurzeln machen. Es würde ihren Platz als wahres Vorbild für Frauen jeden Alters und jeder Identität festigen."
Weit hergeholt wäre das nicht. In ihrem ersten Kino-Solo deutet Wonder Woman gegenüber ihrem späteren Lover Steve Trevor (Chris Pine) an, dass Frauen in puncto Lustgewinn nicht auf Männer angewiesen sind (im folgenden Filmausschnitt bei Laufzeit 3.05):
Wonder-Woman-Darstellerin Gal Gadot hätte wohl nichts gegen einen Erfolg der Petition einzuwenden. In einem Interview mit "Variety" im Oktober 2016 erklärte sie: "Das wurde nicht diskutiert, aber wenn man theoretisch über all die Frauen von Themyscira spricht und wie viele Jahre sie dort verbracht haben, dann macht [Wonder Womans Bisexualität] Sinn. In diesem Film hat sie keine bisexuellen Beziehungen. Aber darum geht es nicht. Sie ist eine Frau, die Menschen für das liebt, was sie sind. Sie kann bisexuell sein. Sie liebt Menschen wegen ihrer Herzen."
(lfd)