Fussball
Stöger zu "Heute": "Spricht einiges für die Austria"
Peter Stöger wechselt die Seiten! Nach Tätigkeiten als Coach und Sportchef wird er nun TV-Experte. "Heute" bat ihn zum Interview.
"Heute": Herr Stöger, von der Trainerbank zum Sky-Experten: ein Seitenwechsel für immer?
Peter Stöger: "Nein, nur eine Pause, vielleicht auch eine längere. Die letzten zweieinhalb Jahre waren sehr fordernd. Und ich möchte jetzt auch nicht den Feuerwehrmann für ein paar Monate spielen. Ich schließe aber nichts aus. Eine neue Aufgabe muss einen Reiz haben."
Als Trainer oder Sportdirektor?
"Grundsätzlich ist es das Trainergeschäft, das ich anstrebe."
Wie legen Sie den Sky-Job an: knallhart oder mit Nachsicht?
"Ich sage, was ich sehe, mit all meinem Wissen aus Trainersicht. Ich weiß, wie schwer der Job ist, wo du von vielen Faktoren abhängig bist, nicht zu 100 Prozent alles beeinflussen kannst."
„"Ich sage, was ich sehe!"“
In der Liga tobt der Kampf um die Top 6. Bis zur Punkteteilung sind es noch zwei Runden. Wer rutscht hinaus, wer noch hinein?
"Es spricht jetzt doch einiges für die Austria und Klagenfurt. Dann bleibt noch ein Platz für Ried, Rapid oder vielleicht den LASK. Wobei die Linzer noch Salzburg und Wolfsberg haben."
Rapid wäre mit zwei Siegen fix durch. In Hütteldorf glaubt man daran. Berechtigter Optimismus?
"Naja, sie waren zuletzt nicht ganz so stabil, machen sich das Leben mit falschen Entscheidungen am Spielfeld, mit Roten Karten und Elfmetern auch selbst schwer. Für Trainer und Sportchef ist es derzeit auch nicht leicht, mit den vielen Verträgen, die zu Saisonende auslaufen."
Die Austria hat bisher in der Saison alle überrascht. Sie auch?
"Nicht wirklich, das war schon zu meiner Zeit eine gute Partie. Es hat Spaß gemacht mit den Jungs. Man sah: Sie sind zielstrebig, wollen was erreichen."
„"Salzburg kann die Bayern erwischen"“
Salzburg hat in der Champions League den Heimsieg gegen die Bayern knapp verpasst. Ist in München die Sensation möglich?
"Ja, man darf daran glauben. Mit ihrem Speed kann Salzburg jeder Mannschaft weh tun. Man kann die Bayern aktuell erwischen."
Wer kann in Österreich die Salzburger wieder einmal erwischen? Ihr Meistertitel mit der Austria ist neun Jahre her.
"Der LASK hat es vor zwei Jahren gezeigt, dass es nicht unmöglich wäre. Wichtig ist Stabilität. Der WAC begann heuer schwach, wurde dann stärker. Bei Sturm war es umgekehrt. Man braucht die Qualität, um alle anderen Teams schlagen zu können – ohne Umfaller. Gleichzeitig darf Salzburg nicht alles abrufen."
Sie werden immer wieder mit dem Teamchefposten in Verbindung gebracht, haben deswegen sogar einmal bei Teamchef Franco Foda angerufen.
"Ja, ich mag den Franco und wollte ihm sagen, dass an Gerüchten nichts dran ist, ich nicht auf seinen Job warte. Ich hoffe, er schafft die WM-Quali."