Keiner half Opfer

Perverser zog vor junger Wienerin am Bahnhofs-WC blank

Carina P. wurde Sonntag bei einem Zwischenstopp in der Damentoilette von einem masturbierenden Mann überrascht. Der Perverse genierte sich nicht.

Österreich Heute
Perverser zog vor junger Wienerin am Bahnhofs-WC blank
Eine Salzburgerin wurde am Hauptbahnhof in Salzburg in der Damentoilette von einem Mann belästigt. Sie schildert den Fall auch auf Insta.
ÖBB, Instagram

Nach einem sonnigen Wochenende fuhr Carina P. (Name geändert) vergangenen Sonntag von Innsbruck zurück nach Wien. Die 25-Jährige war mit den ÖBB unterwegs und musste wegen einer Streckensperre in Salzburg vom Schienenersatzverkehr auf einen regulären Zug umsteigen. Es war kurz nach 14 Uhr, sie hatte noch etwas Zeit und ging am Bahnhof auf die Damentoilette. "Als ich in der Kabine war, hörte ich draußen eine Männerstimme. Er belästigte offenbar eine Frau und stellte ihr unpassende Fragen zu Tampons."

Als die Wienerin rauskam, stand der 40- bis und 50-jährige Mann in Jeans und weißem Pulli wie angewurzelt im WC. "Ich habe ihm sofort lautstark zu verstehen gegeben, dass er auf der Damentoilette nichts zu suchen hat und sofort gehen soll". Doch der Unbekannte machte keine Anstalten. Schlimmer noch: Er masturbierte, sah sie dabei an und ließ sie wissen, dass da doch nichts dabei sei.

Keine Hilfe in Sicht

"Ich schrie ihn entsetzt an, dass er sofort verschwinden solle, eilte an ihm vorbei zum Waschbecken, wiederholte nochmal, dass das die Damentoilette ist und ich das Security-Personal holen werde. Daraufhin ging er, immer noch masturbierend, in eine der Kabinen." Obwohl die Toiletten-Anlage am Bahnhof so aufgebaut ist, dass andere Reisende den Tumult hören konnten, fühlte sich niemand bemüßigt, einzugreifen. "Ein paar schauten, aber keiner sagte oder tat etwas." Die 25-Jährige wollte Hilfe holen, doch sie "konnte keinen finden."

In der ÖBB-Lounge hielt sich niemand auf. "Auch in der Halle war keinerlei Sicherheitspersonal zu sehen", ärgert sich Carina P. Sie sprach eine Mitarbeiterin der ÖBB-Infostelle an und schilderte den Vorfall. "Diese meinte, sie würde sich kümmern, schien aber nicht besonders schockiert oder in Eile." Sie wartete außerhalb der Klos, erst nach etwa zehn Minuten sah sie "zwei Securitys seelenruhig zu den Toiletten spazieren, dann musste ich leider schon zum Zug."

"Umgehend die Polizei rufen"

Auf "Heute"-Anfrage bedauern die ÖBB "zutiefst, dass unser Fahrgast eine derartige negative Erfahrung machen musste." Dem Fall wurde nun genau nachgegangen: "Am Bahnhof Salzburg sind pro Schicht drei Security-Mitarbeiter im Einsatz und diese stehen allen Fahrgästen mit Rat und Tat zur Seite. Allerdings nehmen diese Mitarbeiter auch diverse Aufgaben quer über den Bahnhof verteilt wahr, insbesondere um den Zu- und Abstrom hunderter Fahrgäste reibungslos zu gewährleisten, Einstiegs-Hilfen für mobilitätseingeschränkte Personen vorzunehmen u.v.a.m."

Konkret raten die ÖBB in strafrechtlich relevanten Fällen, wie dem von Carina P. "umgehend die Polizei zu verständigen." Diese ist in Salzburg weniger als 200 Meter vom Bahnhof entfernt. Die Beamten können auch Videodaten auswerten lassen, um den Täter leichter zu finden. "Nichtsdestotrotz wurden unsere Security-Mitarbeiter am Bahnhof Salzburg angehalten, hier verstärkt entsprechendes Augenmerk an den Tag zu legen, um im Wiederholungsfall umgehend helfen und eingreifen zu können", betont die Bahn.

"Es hätte auch ein Kind sein können"

Carina P. blickt ernst auf den Vorfall zurück: "Sexuelle Belästigung ist mittlerweile schon so normal, dass ich selbst nicht bemerkt habe, dass ich genau das gerade erlebt hatte. Mein Gedanke war hauptsächlich, dass genauso ein Kind alleine auf der Toilette hätte sein können oder noch schlimmeres hätte passieren können."

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Carina P wurde am Sonntagnachmittag in der Damentoilette des Bahnhofs Salzburg von einem masturbierenden Mann belästigt, während niemand eingriff
    • Trotz ihrer Versuche, Hilfe zu holen, fand sie kein Sicherheitspersonal, und die ÖBB bedauern den Vorfall zutiefst, raten jedoch in solchen Fällen zur sofortigen Verständigung der Polizei
    red
    Akt.