Oberösterreich
Personalnot – nun sogar Triage auf der Kinderstation
Die Personalnot in den Krankenhäusern trifft jetzt die Schwächsten: Die Neos prangern Triagen an, wie man sie noch aus Corona-Zeiten kennt.
Im schlimmsten Fall geht das Aussieben so weit, dass Patienten früher heimgeschickt werden, um Platz für andere zu schaffen. Betroffen davon: die Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kepler Klinikum. Die Partei ist sauer: Man berichte seit mehr als zwei Jahren von einem massiven Anstieg junger Notleidender. "Wobei es gleichzeitig immer schwieriger wird, Fachärzte-Stellen in den Spitalsstationen und Ambulanzen zu besetzen", kritisiert die stellvertretende Klubobfrau Julia Bammer.
Jeder Tag, der ohne adäquate Behandlung für diese Kinder und Jugendlichen vergeht, habe nachhaltige Auswirkungen auf ihre Gesundheit und Zukunft, sagte sie. "Es ist bereits fünf nach Zwölf", stößt der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) ins gleiche Horn. Er fordert kostenlose Angebote im niedergelassenen Bereich.
Es müsse endlich Psychotherapie auf Krankenschein geben, betonen auch die Neos. Sie haben dazu eine Online-Petition gestartet, die bereits mehr als 10.000 Menschen unterstützt hätten.
Auf einen Psychologen kommen 6.000 Schüler
Bammer: "Nur wenn wir Probleme frühzeitig durch Prävention erkennen und niederschwellige Therapie anbieten, bekommen wir diese Mental-Health- Krise in den Griff." Und weiter: "Zudem sehen wir, dass jene Kräfte, die das Lehrpersonal bei der Prävention unterstützen könnten, Mangelware sind. Die Rede ist von Schulpsychologen und Schulsozialarbeitern. Rund 6.000 Schüler pro Schulpsychologen ist eine Besserung zu den Verhältnissen, die vor wenigen Jahren geherrscht haben, trotzdem ist mit diesem Schlüssel keine ordentliche Betreuung möglich", so Bammer.