Allgemeinmediziner gesucht

Personalmangel – Landarztstipendien auf 977 Euro erhöht

Das Land NÖ gab die die Verlängerung und Erhöhung der Landarztstipendien bekannt - damit soll der Mangel an Allgemeinmedizinern kleiner werden.

Niederösterreich Heute
Personalmangel – Landarztstipendien auf 977 Euro erhöht
Pernkopf (li.) und Schleritzko (re.) präsentieren höhere Stipendien für angehende Mediziner.
NLK Burchhart

"Mit den blau-gelben Landarztstipendien fördern wir Studierende, die nach ihrem Uni-Abschluss als Allgemeinmediziner in Niederösterreich tätig sind", geben der für die Wissenschaft zuständige LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und der für die Landeskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (beide VP) die Verlängerung und Erhöhung der Landarztstipendien bekannt.

Beide betonen: "Wir müssen den medizinischen Nachwuchs schon während dem Studium bestmöglich fördern und wollen, dass die jungen Medizinerinnen und Mediziner nach dem Studium auch tatsächlich in Niederösterreich tätig werden."

Erhöhung

Mit den Landarztstipendien werde auch gezeigt, wie es funktionieren kann. Heuer werden diese zudem von 923 auf 977 Euro pro Monat erhöht.

Bewerbung ab drittem Studienjahr möglich

Pernkopf betont: "Für die Landarzt-Stipendien bewerben können sich Studierende an öffentlichen und privaten Universitäten ab dem dritten Studienjahr des Studiums der Humanmedizin. Die Förderhöhe beträgt monatlich 977 Euro und wird für maximal vier Jahre gewährt."

Jobgarantie gegeben

Schleritzko erklärt: "Für die Stipendiatinnen und Stipendiaten gibt es nach Abschluss ihrer universitären Ausbildung eine Turnusplatz - beziehungsweise eine Jobgarantie. Wir möchten jungen Medizinerinnen und Medizinern so die Chance geben, im niedergelassenen Bereich oder in den Kliniken Fuß zu fassen." Nach Ausbildungsabschluss verpflichten sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten für fünf Jahre zum Dienst als Allgemeinmedizinerin oder Allgemeinmediziner in einer Bedarfsregion des Landes Niederösterreich.

Finanzielle Hilfe

Derzeit gibt es rund 30 Stipendiaten, im Vorjahr haben elf Bewerberinnen und Bewerber den Zuschlag erhalten – unter ihnen befindet sich auch Carina Reischer, die an der  Danube Private University in Krems studiert. "Ich bin dankbar, dass die Möglichkeit eines Landarztstipendiums besteht und freue mich sehr, dass mir dieses zugesprochen wurde. Insbesondere da mein Studium finanziell aufwendig ist, bin ich froh, dass mir das Land eine Unterstützung in solchem Ausmaß ermöglicht", sagt die angehende Medizinerin.

Verbleib am Land

Reicher fügt hinzu: "Nach meiner Promotion und ärztlichen Berufsausbildung strebe ich eine Tätigkeit als Kassenvertragsärztin im Raum Krems an." Jürgen Finstermann aus Gars am Kamp ergänzt: "Das Stipendium bestärkt mich in meiner Entscheidung, Landarzt in der Heimat zu werden. Ich bin für diese Möglichkeit sehr dankbar und freue mich, bald meinen Beitrag leisten zu dürfen."

Kritik von der SPÖ

Das Stipendiumspaket geht den Sozialdemokraten nicht weit genug: "Wir wissen, dass in Niederösterreich knapp 300 Allgemeinmedizinnen und -mediziner mit Kassenvertrag über 60 Jahre alt sind. Da reichen 30 Landarzt-Stipendien bei weitem nicht aus“, fordert SPÖ-Gesundheitssprecherin Karin Scheele eine massive Aufstockung: "Im Burgenland etwa stehen 50 Landarzt-Stipendien zur Verfügung. Umgerechnet auf die niederösterreichische Bevölkerung wären das bei uns in etwa 290 Stipendien." Das wäre angemessener.

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