Formel 1
Perez jammert über Red-Bull-Sitz, Marko droht ihm offen
Der ohnehin angezählte Sergio Perez lieferte in Katar eine Pannenserie ab. Er schiebt die Schuld auf seinen Red-Bull-Boliden.
Dicke Luft beim Formel-1-Dominator Red Bull Racing! Max Verstappen sicherte dem österreichischen Rennstall nach der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft am Wochenende auch den dritten Fahrer-Titel in Folge, siegte zudem beim Großen Preis von Katar. Und dennoch rauchen bei Teamchef Christian Horner und Motorsportboss Helmut Marko einmal mehr die Köpfe.
Warum? Sergio Perez schlittert immer tiefer in die Krise.
Der Mexikaner und Kollege von Verstappen kommt mit dem überlegenen Boliden überhaupt nicht mehr zurecht. Erschreckende Statistik: Seit Singapur sammelte Perez mehr Strafen als WM-Punkte. In Katar hagelte es gegen den Piloten gleich drei Zeitstrafen, anschließend Kritik. Die Begründung des 33-Jährigen: "Ich sitze so tief im Auto, ich konnte es nicht sehen."
ORF-Experte Alexander Wurz stieß diese Ausrede sauer auf. "Wir haben jetzt das 17. Rennen. Ich bin sonst nicht übertrieben kritisch. Das kann es jetzt nicht sein."
Perez schärft nach: "Ich habe so viel Spielraum gelassen, so viel Rundenzeit dafür geopfert." Nicht nur die Strafen seien also auf die Sitzposition zurückzuführen, auch die im Vergleich zu Verstappen schlechten Rundenzeiten.
Zahlreiche TV-Auftritte von Marko aus den vergangenen Wochen legen nahe, dass sein Geduldsfaden zu reißen droht, er die Ausreden wie Wurz wohl nicht gelten lässt. Der Österreicher zählte seinen Schützling schon in der Sommerpause mit deutlichen Worten an, kokettierte öffentlich mit den aufstrebenden jungen Fahren von McLaren, die er sich neben Verstappen im Red-Bull-Cockpit vorstellen könne. Nach dem Katar-Desaster von Perez schäumt der 80-Jährige: "Es läuft momentan nicht bei ihm. Er muss jetzt aber abliefern."
In den letzten fünf Saisonrennen geht es für Perez wohl um nicht weniger als seinen Job für das kommende Jahr. Marko erhöht den Druck, droht offen mit einem Fahrerwechsel: "Wir haben [mit Yuki Tsunoda, Daniel Ricciardo und Liam Lawson] drei Fahrer im AlphaTauri-Team, und Lawson ist Ersatzfahrer für vier Autos. Da kann also [in Zukunft] einiges passieren."