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Penisse um 24 Prozent gewachsen – keiner weiß warum

In nur drei Jahrzehnten haben Penislängen weltweit deutlich zugenommen. Forschende sehen die Entwicklung mit Besorgnis.

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Die Forschenden kamen zu dem Schluss, dass es von 1992 bis 2021 ein Wachstum von 24 Prozent gab. (Im Bild: Priapus-Statue in einer Ausstellung in Pompeji, April 2022)
Die Forschenden kamen zu dem Schluss, dass es von 1992 bis 2021 ein Wachstum von 24 Prozent gab. (Im Bild: Priapus-Statue in einer Ausstellung in Pompeji, April 2022)
AFP

Zwischen 1992 und 2021 ist die Länge erigierter Penisse im weltweiten Schnitt von 12,1 Zentimeter auf 15,24 Zentimeter angewachsen. Zu diesem nach eigenen Aussagen "unerwarteten" Ergebnis ist ein italienisch-amerikanisches Forscherteam gekommen. Für ihre Studie untersuchten sie 75 Forschungsarbeiten aus den Jahren 1942 bis 2021, die die Längen erigierter Penisse von 55.761 Männern dokumentierten. Dabei wurden nur Arbeiten berücksichtigt, bei denen Forschende die Längen gemessen haben – solche mit Selbsteinschätzungen der Teilnehmer wurden ausgeschlossen.

Die festgestellte Zunahme bei der Penislänge war in den vergangenen drei Jahrzehnten besonders ausgeprägt und über verschiedene geografische Regionen und Bevölkerungsgruppen zu beobachten.

Ursache unklar

Die starke Zunahme der Penislängen hat die Forschenden erstaunt. Insbesondere weil die Ursachen nicht geklärt sind. Es gibt aber einige Theorien. So vermutet das Team globale Umwelteinflüsse wie Chemikalien in Pestiziden dahinter, die etwa auch dafür sorgen, dass Jungen – wie auch Mädchen – heutzutage früher in die Pubertät kommen als die Generationen davor. Auch, dass heute mehr Zeit sitzend verbracht wird, könnte etwas damit zu tun haben, so die Forschenden. Schließlich könnten auch hormonelle Einflüsse eine Rolle spielen.

Umwelteinflüsse

Die Wissenschaft hatte Umwelteinflüsse zuvor schon als mögliche Ursachen für andere besorgniserregende Entwicklungen beim männlichen Fortpflanzungsapparat ausgemacht, wie etwa die weltweit beobachtete Abnahme der Spermienzahl oder die Zunahme von Hodenkrebsfällen. Co-Autor Michael Eisenberg Urologe an der Stanford University sagt dazu: "In Anbetracht der Trends, die wir bei anderen Indikatoren für die reproduktive Gesundheit von Männern festgestellt hatten, dachten wir, dass die gleichen Umwelteinflüsse auch zu einer Abnahme der Penislänge führen könnten."

Besorgniserregend

Vor allem die verhältnismäßig kurze Zeit, in der das Wachstum stattgefunden hat, gibt den Forschern zu denken. "Der Anstieg erfolgte innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums. Jede allgemeine Veränderung in der Entwicklung ist besorgniserregend, denn unser Fortpflanzungssystem ist einer der wichtigsten Bestandteile der menschlichen Biologie", sagt Eisenberg. "Wenn wir eine so schnelle Veränderung feststellen, bedeutet das, dass etwas Gewaltiges mit unserem Körper passiert." Die Forschenden fordern nun weitere Untersuchungen, um die Ergebnisse zu bestätigen und die Ursachen zweifelsfrei festzustellen.

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