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Pasta-Preise steigen – Italien beruft Krisensitzung ein
Seit Monaten steigen in Italien die Pasta-Preise. Nach einer Klage hat Industrieminister Urso die betroffenen Parteien zu einer Sitzung geladen.
Rund 24 Kilogramm Pasta verdrücken die Italienerinnen und Italiener pro Jahr. Damit steht unser südliches Nachbarland an der Spitze der Pasta-Liebhaber. Doch nun wird wegen des Nahrungsmittels eine Krisensitzung einberufen. Denn seit Juni 2021 erhöhte sich der Preis pro Kilogramm um nahezu 37 Prozent. Alleine 17 Prozent davon im vergangenen Jahr.
Der Konsumentenschutzverband Assoutenti hat kürzlich eine Klage eingereicht. Für diese Woche hat Industrieminister Adolfo Urso nun eine Krisensitzung angesetzt.
Vorwürfe an Pasta-Hersteller
An der Sitzung sollen gemäß einem Bericht der "NZZ" die Pasta-Hersteller und die Konsumentenschutzverbände gemeinsam eruieren, aus welchen Gründen der Preisanstieg verursacht wurde. Den Herstellern wird vonseiten des Landwirtschaftsverbandes Coldiretti vorgeworfen, die Preise künstlich in die Höhe schießen zu lassen.
Denn der Preis der Nudeln ist inzwischen etwa doppelt so hoch wie Italiens Inflation. Landwirte erhalten dennoch lediglich 36 Cent pro Kilo Weizen. Die Pasta-Hersteller bestreiten die Vorwürfe. Sie orientierten sich am global festgelegten Weizenpreis und den gestiegenen Energiekosten, so die Begründung.
Der "heilige Garpunkt"
Es ist nicht das erste Mal, dass Pasta zum Gesprächsstoff in unserem Nachbarland führt. Im vergangenen Jahr war der "heilige Garpunkt", sprich al dente, der Auslöser dafür. Im Zuge der Diskussion über Energiesparmaßnahmen schlug der Physiknobelpreisträger Giorgio Parisi vor, die Herdplatte auszuschalten, sobald die Nudeln in das kochende Wasser gegeben werden, und die Hitze mit einem dicht schließenden Deckel einzuschließen. Das verletze diesen "heiligen Garpunkt", bekam Parisi Gegenwind.